Die Idee, ein gemeinsames Konzert zu veranstalten, stammte von Gabriel Chmiel (Drigent der Osterzeller Musikkapelle) sowie Wolfgang Wagner (Leiter des Blasorchesters der Kaufbeurer Musikschule). Die Musikerinnen und Musiker präsentierten dem zahlreich erschienenen Publikum im Osterzeller Pfarrstadel einen besonderen Abend mit abwechslungsreichem Programm.
Die Gastgeber aus Osterzell überließen die Bühne zu Beginn dem Blasorchester der Ludwig-Hahn-Sing- und Musikschule aus Kaufbeuren. Die Ouvertüre „Festmusik der Stadt Wien“ von Richard Strauss eröffnete lebhaft, mit wachsender Dynamik den musikalischen Reigen. Matthias Lang, Vorsitzender der Osterzeller Musikkapelle, begrüßte die Gäste, darunter den Bürgermeister der Gemeinde, Bernhard Bucka, sowie Kaufbeurens Zweiten Bürgermeister Oliver Schill. Danach führte Felix Müller, rhetorisch gewandt und mit witziger Note, durch das Programm.
Richard Strauss war ein Blasmusikfan
Nachdem er zum ersten Stück ergänzt hatte, dass Richard Strauss ein großer Blasmusikfan war, kündigte er eine zweite Fanfare, in diesem Fall von Alfred Reed mit dem Titel „Festival Prelude“, an. Ein präzise und feudal klingender Klangkörper, in dem alle Register gleichermaßen zur Geltung kamen, erfüllte Bühne wie Saal und hatte reichlich Applaus zur Folge.
Keltische Musik und edle Anmut sollten im konzertanten Werk „Lord Tullamore“ von Carl Wittrock in die irische Landschaft führen. Mit starken Pauken beginnend, folgten heitere Stellen mit beinahe lachenden Saxofonen. Perfekt gemeisterte technische Passagen sowie der getragene Mittelteil mit wunderbar klingenden Oboen und Querflöten, abgelöst durch ein Trompetensolo, übertrugen die irische Stimmung auf die Zuhörerinnen und Zuhörer.
Das Kaufbeurer Musikschul-Blasorchester sorgt auch für Bigband-Sound
Anschließend wurde der Bigband-Sound mit „Sax, Wind und Funk“ in den Vordergrund gestellt. Auch hier konnte Wagner zeigen, wie mitreißend seine Bühnenkolleginnen und -kollegen zur Sache gehen. Bekannte Melodien sowie perfekt dargebotene Soli begeisterten das Publikum. Mit dem Medley „Symphonic Marches“ ging es klangstark und effektvoll weiter. Schließlich kündigte Müller den letzten Marsch an und bedankte sich bei den Osterzellern für die Einladung. Mit dem flotten „Aeronauten-Marsch“ zeigten die 40 Musikerinnen und Musiker nochmals ihre Leidenschaft und ihr Können.

Danach übernahm die Osterzeller Musikkapelle unter Leitung ihres neuen Dirigenten Gabriel Chmiel den zweiten Teil des Abends. Die 42 Musikerinnen und Musiker begeisterten gleich zu Beginn durch die lebhaft vorgetragene Ouvertüre „A Huntingdon Celebration“ die Zuhörerschaft. Claudia Klein, die sympathische Moderatorin der Osterzeller Musiker, stellte das Stück „Carrickfergus Posy“ vor. Das irische Volkslied mit eingängiger Melodie traf den Geschmack der Gäste. Herrlich klingende Tenorhörner, gefolgt von Klarinette mit feinem Ton, einem mit viel Gefühl vorgetragenen Saxofon-Solo, präzises Schlagwerk, wie ein leidenschaftlich erschallendes Fine – zeugten einmal mehr vom hohen Niveau der Musikkapelle.
Mit der Musikkapelle Osterzell geht es auch nach Irland
Die nächste Darbietung führte nach Irland. „Irish Tune from Country Darry“, gleichfalls bekannt als „Danny Boy“, klang wie eine stille und sanfte Umarmung. Querflöten, Klarinetten und Oboen überzeugten durch die Spielweise. Der gesamte Klangkörper mit allen Registern brachte die Melancholie des Liedes ausdrucksstark in den Vordergrund. „Zwei Märsche, denen es am nötigen Ernst mangelt“ von Hermann Regner boten eine durchaus interessante Marschvariation. Die Musiker vermochten, den kuriosen Charme der Kompositionen mit musikalischem Witz zu interpretieren. Noch bevor diese schließlich zum zunächst finalen Stück „Gartenfest“ übergingen, bedankte sich Vorsitzender Lang bei den Besucherinnen und Besuchern und allen Helfern. Und auch Dirigent Chmiel schloss sich den Schlussworten an. Chmiel und die Kapelle entließen das Publikum mit dem „Olympiade Marsch“.
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