Es fällt in diesen Tagen nicht immer leicht, freudvoll auf unseren Erdball zu blicken. Helfen kann einem dabei der Frühling, der jetzt wieder eindrucksvoll die Wunder der Natur vor Augen führt, - und Joseph Haydn. Der Komponist hat 1797 mit seinem Oratorium "Die Schöpfung" selbst ein kleines Wunder vollbracht. Denn kompromisslos optimistisch und musikalisch ausgefeilt vertonte er die biblische Geschichte von der Erschaffung der Erde. Wenn dieses Werk dann auch noch so gelungen und sinnenfroh aufgeführt wird, wie dies die Kantorei der Kaufbeurer Dreifaltigkeitskirche zusammen mit dem Orchester La Banda aus Augsburg und fähigen Solisten nun getan hat, dann geht gleich mehrfach die Sonne auf - in den Ohren und in den Köpfen. Unter der Gesamtleitung von Kirchenmusikdirektor Traugott Mayr erlebten die Zuhörer im voll besetzten evangelischen Gotteshaus in der Kaufbeurer Altstadt ein Konzert, an dessen Ende man nur zu gerne in das musikalisch allgegenwärtige Lob für Gottes Schöpfung einstimmen mochte. Der überaus lang anhaltende Schlussapplaus im Stehen und die Jubelrufe des Publikums sprachen jedenfalls überdeutlich dafür.
"Und es ward Licht"