Björn Hertrampf setzt sich weiterhin an der europäischen Spitze der Gewichtheber fest. Bei den kontinentalen Titelkämpfen der Masters im albanischen Durrës gewann der Irseer die Goldmedaille in der Altersklasse M40 bis M44. Der 42-Jährige, der für den Athletik-Club Kaufbeuren (ACK) startet, wurde dabei seiner Favoritenrolle gerecht.
Reißen ist nicht Hertrampfs Stärke
Noch im Vorjahr wurde Hertrampf bei der EM als Silbermedaillengewinner vom obersten Stockerl gestoßen. Jetzt hat er sich im Limit bis 89 Kilo wieder durchgebissen, wobei bereits nach dem Reißen klar war, wohin der Weg für den amtierenden Weltmeister führen wird. Mit 115 Kilo zeigte er der Konkurrenz bereits die Richtung an. Wollte er im dritten Versuch noch mit 120 Kilo einen drauflegen, so wurde dieser als ungültig gewertet. „Ich habe mich überhaupt nicht geärgert“, erzählt Hertrampf rückblickend und ergänzt: „Ich wusste, dass das Ergebnis reichen wird, um Platz eins herausholen zu können.“ Aber das Reißen sei in der Vorbereitungsphase nicht unbedingt seine große Stärke gewesen. Es sei für ihn „semigut“ verlaufen.
Im Stoßen lief es für den Irseer
Schon im Vorfeld der EM hatte Hertrampf ein Gesamtgewicht von 280 bis 285 Kilo prognostiziert. Bei seiner Paradedisziplin, dem Stoßen, lief es an diesem Tag allerdings wie am Schnürchen. Mit 147 Kilo startete der Irseer in seinem ersten Versuch. Im Laufe des Wettbewerbs steigerte er sich auf er 155 Kilo beziehungsweise 165 Kilo. Dass er am Ende auf den zweitplatzierten Jeremy Larroque aus Frankreich 25 Kilo Vorsprung herausgeholt hatte, zeigt auch die Dominanz und Überlegenheit des Ostallgäuers an der Ostküste der Adria. Denn auch nach 34 Jahren als Gewichtheber gilt: „Du musst den ersten Versuch, egal ob beim Stoßen oder Reißen, stemmen. Von daher wusste ich bei der EM, dass ich nur den eigenen Druck habe und mich nur selbst schlagen kann.“
Ein besonderer Titel für Björn Hertrampf
Die Erfolgssträhne des Irseers auf internationaler Bühne geht somit unaufhörlich weiter, wobei für ihn dieser Titel im Ranking ganz oben zu finden ist. „Ich musste über mich hinauswachsen“, betont er – wohl wissend, dass die Vorbereitungsphase aufgrund Schulterbeschwerden nicht gerade optimal verlief. In Albanien konnte er aber ohne Schmerzen auf die Plattform gehen. Dennoch sei der Titelgewinn für ihn auch befreiend. Denn er habe der Pause danach schon entgegengefiebert, berichtet Hertrampf.
Als Europameister für die WM qualifiziert
Nach der Bundesliga-Runde mit dem Team aus Mutterstadt war nämlich nahtlos die Trainingsvorbereitung für die EM gefolgt. Nun schraubt der Irseer erst einmal einen Gang zurück, die kräftezehrenden Einheiten bleiben vorerst aus. Die Zeit nutzt der ACK’ler auch, um sich Gedanken zu machen, ob er an der im September angesetzten Weltmeisterschaft in Las Vegas teilnehmen wird oder nicht. Als amtierender Europameister hat er die Qualifikation bereits sicher in der Tasche.
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