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Kaufbeuren
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Kaufbeuren: Der eCall rettet aus Sicht der Feuerwehr Leben

Feuerwehreinsatz in Kaufbeuren

Der eCall: Kleiner Knopf mit großer Wirkung

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    Neue Automodelle müssen mit dem Notfallknopf ausgerüstet sein.
    Neue Automodelle müssen mit dem Notfallknopf ausgerüstet sein. Foto: Julian Stratenschulte/dpa (Symbolbild)

    Über die Leitstelle wurde die Kaufbeurer Feuerwehr kürzlich zu einem Verkehrsunfall alarmiert. 15 Einsatzkräfte machten sich in zwei Fahrzeugen auf den Weg, um einem verunglückten Menschen zu helfen. Noch auf dem Weg wurden sie wieder abbestellt. Der Grund: Es handelte sich um einen Fehlalarm, der versehentlich durch den „eCall“ ausgelöst wurde.

    Moderne Autos sind mit dem Notfallknopf ausgerüstet

    So wird der Notfallknopf bezeichnet, den manche aus dem Auto kennen dürften. Nach Angaben des ADAC müssen nämlich alle neuen Automodelle mit einer Typengenehmigung ab April 2018 mit diesem Notfallknopf ausgerüstet sein. Lösen Fahrer, Mitreisende oder Ersthelferinnen den eCall aus, wird eine Telefonverbindung zur Notrufnummer hergestellt. Die Insassen informieren die Notruf-Mitarbeiter darüber, was passiert ist, woraufhin diese Hilfe zum Unfallort schicken.

    Wie der ADAC mitteilt, sollte die Taste nur gedrückt werden, wenn ein medizinisches Problem vorliegt - und nicht im Fall einer Panne. Bei einem schweren Autounfall, bei dem die Airbags ausgelöst werden, sendet das System von selbst einen Notruf ab. Der Standort wird über das Mobilfunknetz ermittelt und der Leitstelle gesendet, ebenso wie relevante Eckdaten wie Fahrtrichtung und Unfallzeitpunkt. So soll wichtige Zeit gespart werden.

    eCall wird manchmal versehentlich ausgelöst

    Manchmal wird der Knopf aber offenbar auch versehentlich ausgelöst, ohne dass eine Notsituation vorliegt. „Das kommt immer mal wieder vor“, sagt Kaufbeurens Stadtbrandrat Christian Martin. Meistens, wenn das Auto in der Werkstatt ist. Immerhin sind die Not-Knöpfe so verbaut, dass sie im Fall der Fälle leicht erreichbar sind. So ist es nicht ausgeschlossen, dass Mechanikerinnen und Mechaniker sie bei ihrer Arbeit aus Versehen betätigen. Das war auch beim jüngsten Fehlalarm der Fall, sagt Martin. Die Werkstatt habe es jedoch bemerkt und die Leitstelle informiert.

    So läuft es nicht immer: Die Kaufbeurer Feuerwehr sei auch schon bis zu einer Werkstatt ausgerückt. Erst vor Ort hätten die Einsatzkräfte festgestellt, dass es sich um einen Fehlalarm handelte - die Menschen vor Ort seien vielleicht etwas verdutzt, aber alle wohlauf gewesen.

    Kaufbeurer Stadtbrandrat befürwortet Notfallknopf im Auto

    Trotzdem sagt Stadtbrandrat Martin klar: „Der eCall ist absolut sinnvoll.“ Lieber werde die Feuerwehr ein paar Mal fälschlicherweise gerufen, als dass sie ein Hilferuf zu spät oder gar nicht erreicht. Außerdem häuften sich die Fälle längst nicht so, wie die von falsch ausgelösten Brandmeldeanlagen in Gebäuden.

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