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Kaufbeuren: Im Nagelungsbuch von 1917 kann nun jeder blättern

Geschichtliches Dokument

Kaufbeuren: Im Nagelungsbuch von 1917 kann nun jeder blättern

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    Bei der Jahresversammlung des Fördervereins Fünfknopfturm präsentierte Stadtarchivar Dr. Peter Keller (Zweiter von rechts) das originale Nagelungsbuch, während Markus Wittwer (hinten) die digitale Version vorstellte.
    Bei der Jahresversammlung des Fördervereins Fünfknopfturm präsentierte Stadtarchivar Dr. Peter Keller (Zweiter von rechts) das originale Nagelungsbuch, während Markus Wittwer (hinten) die digitale Version vorstellte. Foto: Martin Frei

    Es ist in mehrfacher Hinsicht ein interessantes historisches Zeugnis: das Kaufbeurer Nagelungsbuch von 1917. Der aufwendig gestaltete Band mit 128 Seiten verzeichnet alle Spender namentlich, die einen oder mehrere Nägel erworben haben, mit denen der große Wappenschild auf der Ostseite des Kaufbeurer Fünfknopfturms gestaltet wurde. Hintergrund der Aktion während des Ersten Weltkriegs war zum einen die Stärkung des Nationalgefühls angesichts der wachsenden Dauer und Gräuel des Krieges. Zum anderen sollte durch den Verkauf der Nägel Geld zur Unterstützung der Hinterbliebenen von getöteten Soldaten gesammelt werden. Wie in zahlreichen Orten im Deutschen Reich so gab es auch in Kaufbeuren die Initiative, ein solches „Kriegswahrzeichen“ zu errichten. Während das Ergebnis seither unübersehbar am Wahrzeichen der Wertachstadt prangt, wurde das dazugehörige Verzeichnis der Spender, das Nagelungsbuch, erst vor gut zwei Jahren wieder aus den Beständen des Stadtarchivs gehoben und stieß naturgemäß auf großes Interesse des Fördervereins Fünfknopfturm. Stadtarchivar Dr. Peter Keller ließ das historische Buch komplett digitalisieren und stellte dem Verein die Daten zur Verfügung. Einige ältere Vorstandsmitglieder machten sich daraufhin an die mühevolle Arbeit, die mehreren Tausend handschriftlichen Einträge mit Namen, aber auch Berufen oder Herkunft der Spender von der alten Sütterlinschrift in eine heute lesbare Form zu übertragen. Die Ergebnisse dieser „Übersetzungs“-Arbeit wurden von Markus Wittwer, Beisitzer im Vereinsvorstand, wiederum digital verarbeitet.

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