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Kaufbeuren kämpft mit Psychotherapie-Engpass – KVB schlägt Alarm

KVB schlägt Alarm

Monatelange Wartezeiten – in Kaufbeuren fehlen Therapieplätze für Kinder

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    Im Ostallgäu fehlen Psychotherapeuten, vor allem für Kinder und Jugendliche. Die Folge sind lange Wartezeiten, warnt die KVB.
    Im Ostallgäu fehlen Psychotherapeuten, vor allem für Kinder und Jugendliche. Die Folge sind lange Wartezeiten, warnt die KVB. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/dpa-tmn

    Wer in Kaufbeuren oder im Ostallgäu psychotherapeutische Hilfe sucht, muss sich weiterhin auf lange Wartezeiten einstellen. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) hervor.

    Trotz landesweiter Bemühungen, zusätzliche Psychotherapeutenstellen zu schaffen, zählt die Region Kaufbeuren/Ostallgäu weiterhin zu den sogenannten „Sonderbedarfsgebieten“ mit besonders hohem Versorgungsbedarf, heißt es weiter in der Mitteilung. Im Frühjahr 2025 hatte die KVB gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen in Bayern (ARGE) jene Planungsbereiche ermittelt, in denen Patientinnen und Patienten besonders lange auf einen Therapieplatz warten müssen. Für den Bereich Kaufbeuren/Ostallgäu wurde dabei ein zusätzlicher Bedarf an Psychotherapeutinnen und -therapeuten speziell für Kinder und Jugendliche festgestellt.

    „Dringender Bedarf“ an zusätzlichen Fachkräften

    Laut KVB-Vorstand seien die bisherigen Maßnahmen zwar ein Schritt in die richtige Richtung, doch reichten sie noch nicht aus, um die Situation vor Ort spürbar zu verbessern. „Die Möglichkeit, in Regionen mit besonders hohen Wartezeiten zusätzliche Bedarfe auszuweisen, zeigt erste Erfolge“, erklärten die Vorstände Dr. Christian Pfeiffer, Dr. Peter Heinz und Dr. Claudia Ritter-Rupp. „In einigen Regionen, darunter auch Kaufbeuren und das Ostallgäu, ist die Versorgung aber nach wie vor nicht ausreichend.“

    Landesweit konnten bislang nur rund 38 Prozent der neu ausgewiesenen Bedarfe bei Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten und 42 Prozent bei Erwachsenenpsychotherapeuten besetzt werden. Das bedeutet, dass vielerorts – insbesondere im ländlichen Raum – weiterhin Psychotherapieplätze fehlen.

    Mehrere Monate bis zum ersten Termin

    Für betroffene Familien in Kaufbeuren und dem Ostallgäu bedeutet das: Wer für ein Kind oder einen Jugendlichen psychotherapeutische Hilfe sucht, muss oft mehrere Monate auf einen ersten Behandlungstermin warten. Die KVB will daher gemeinsam mit den Krankenkassen und den Zulassungsausschüssen prüfen, wie zusätzliche Plätze geschaffen werden können.

    Zum Hintergrund: Die KVB hatte gemeinsam mit dem Bayerischen Gesundheitsministerium und der Psychotherapeutenkammer am „Runden Tisch zur Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen“ teilgenommen. Ziel ist es, die psychotherapeutische Versorgung in Bayern über die bundeseinheitlichen Planungsregeln hinaus gezielt dort zu verbessern, wo der Bedarf besonders groß ist – wie derzeit in der Region Kaufbeuren/Ostallgäu.

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