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Kita in Kaufbeuren: Wie will die Stadt die Kita-Krise lösen? Diskussion zwischen Eltern und Vertretern der Stadt

Fehlende Plätze, zu wenig Fachpersonal

Kita-Krise in Kaufbeuren - „ Stadt hätte viel früher handeln müssen“

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    In der Bildmitte Susanne Sorgenfrei (SPD), rechts daneben Stadträtin Catrin Riedel von der SPD im Gespräch mit Vertreterinnen der Elterninitiative „Kindertagesbetreuung“.
    In der Bildmitte Susanne Sorgenfrei (SPD), rechts daneben Stadträtin Catrin Riedel von der SPD im Gespräch mit Vertreterinnen der Elterninitiative „Kindertagesbetreuung“. Foto: Birte Mayer

    Die aktuelle Situation in der Kinderbetreuung bringt Stadtverwaltung und Eltern ins Gespräch. Fehlende Kita-Plätze machen derzeit vielen Eltern in Kaufbeuren das Leben schwer. Der „Rote Salon“ des SPD-Ortsvereins Kaufbeuren hatte zu diesem Thema bei seiner jüngsten Veranstaltung Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung, Mitglieder der Elterninitiative und Interessierte zu einer offenen Diskussionsrunde eingeladen.

    Fehlende Kita-Plätze in Kaufbeuren: Eltern und Stadtverwaltung treffen sich zur Diskussionsrunde

    Cornelia Otto, Referatsleiterin für Jugend- und Familie, sprach von einer „Herkulesaufgabe“, die es zu bewältigen gelte. Sie machte deutlich, dass alles getan werde, um die angespannte Lage der Kinderbetreuung, vor allem im Krippen- und Kindergartenbereich, zu entschärfen. Positiv hob Otto hervor, dass aktuell alle Stellen in den städtischen Einrichtungen besetzt seien. Auch die Staatliche Fachakademie für Sozialpädagogik habe ihre Klassen voll belegt - und trotzdem reiche es nicht.

    Kinderbetreuung in Kaufbeuren: Nicht nur Fachkräfte fehlen

    Neben den Fachkräften fehle es auch an Räumlichkeiten. Derzeit befänden sich fünf Einrichtungen in der Planungs- beziehungsweise Bauphase. Steigende Baukosten und die Vergabe der Gewerke führten jedoch zu Verzögerungen bei den geplanten Projekten, so die Referatsleiterin. Dem wollte Sarah Höckinger, Vertreterin der Elterninitiative, nur bedingt zustimmen. „Die Zahlen waren vorhersehbar. Die Stadt hätte viel früher handeln müssen.“

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    Dieser Aussage widersprach Jugendamtsleiter Werner Maurer. Seit Inkrafttreten des Rechtsanspruchs auf einen Krippenplatz im Jahr 2013 habe man in neue Betreuungseinrichtungen investiert. Die jährlich schwankende Nachfrage der Eltern habe die Planung allerdings erschwert. Zum Thema Personalmangel betonte er, dass die Stadt Kaufbeuren mit besonderen Maßnahmen versuche, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. „Auch bei den Löhnen hat sich in den letzten Jahren einiges getan.“

    Verfahren der Kita-Platzvergabe in Kaufbeuren: "Die Vergabe ist niemals ganz fair"

    Das unterstrich Eva Pfefferle, Leiterin des inklusiven Kinder- und Familienzentrums an der Grünwalder Straße, mit konkreten Zahlen. Als junge Erzieherin habe sie in Vollzeit 1300 Euro netto verdient. Heute liege der Durchschnittslohn bei rund 2300 Euro netto. Pfefferle gab den anwesenden Müttern auch interessante Erläuterungen zum Verfahren der Platzvergabe. „Die Vergabe ist niemals ganz fair“, räumte sie ein. Sie machte aber auch deutlich, dass man durch das Platzvergabeprogramm an gewisse Vorgaben gebunden sei. So haben Kinder im Vorschulalter und Geschwisterkinder oberste Priorität.

    Trotzdem werde jeder Fall individuell geprüft. Tanja Stölzle, Abteilungsleiterin Kinderbetreuung, machte den Müttern dennoch Mut: „Ein bisschen was tut sich immer.“ Vielleicht könne man im Herbst diesen Jahres einigen Familien doch noch einen Kinderbetreuungsplatz anbieten. Cornelia Otto betonte abschließend, dass bei aller Diskussion die Kinder im Mittelpunkt stehen sollten. „Wir müssen das Wohl der Kinder im Auge behalten.“

    Jüngst haben die Kaufbeurer Eltern den Druck auf die Stadt mit einer Unterschriftenliste erhöht.

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