„Da müssen wir wohl leider wohlwollend zustimmen“ lautete das Votum des Mauerstettener Rates, nach der Vorstellung des Kita-Haushaltsplanes für 2025. In diesem wurde ein Defizit von rund 611.560 Euro (Vorjahr 2,1 Millionen Euro) für den Kindergarten St. Vitus zusammen mit dem Kleinstkindergarten Regenbogen prognostiziert – bei einem Haushaltsvolumen von insgesamt 2.2 Millionen Euro.
Kita-Leiterin Manuela Huber und Kirchenpfleger Josef Häusler erläuterten gemeinsam kürzlich in der Sitzung die einzelnen Posten: Zum einen seien mit 1,5 bis 1,6 Millionen Euro die Einnahmen niedriger angesetzt, da 2024 weniger Kinder als erwartet angemeldet waren. Deshalb müssen 2025 die nicht benötigten Zuschüsse zurückgezahlt werden. Zudem wird der Zuschuss für 2025 gegenüber dem Vorjahr um 41.500 Euro geringer ausfallen. Der Personalkostenanteil steige jedoch von 1,71 auf etwa 1,92 Millionen Euro, einschließlich der aktuellen vierprozentigen Lohnerhöhung. Hierzu trage auch das Lohnfortzahlungsangebot bei Schwangerschaft für drei von vier Mitarbeiterinnen bei.
Zum Start des neuen Kindergartenjahres soll es vom Container in den Neubau gehen
Ein weiterer Posten seien die Gebühren, die seit Ende 2023 vom Leistungszentrum der Diözese für die Übernahme von Verwaltungsaufgaben erhoben werden. Nicht im Haushaltsplan enthalten sind die Betriebskosten für den neuen Kindergarten in Frankenried mit vier Gruppen, dessen Bau der Gemeinderat im Dezember 2019 beschlossen hatte. Zum Start des neuen Kindergartenjahrs im September können die bisher in einem Container untergebrachten Gruppen ihr neues Domizil beziehen. Für den Kindergarten St. Vitus genehmigte der Rat zudem außerplanmäßig die Ersatzbeschaffung einer „robusten, wirtschaftlichen und einfach zu bedienenden Industriespühlmaschine“ in Höhe von 5460 Euro.
Die Elternbeiträge steigen für alle drei Betreuungseinrichtungen um fünf Prozent
Mit zwei Gegenstimmen billigte der Rat anschließend eine Erhöhung der Elternbeiträge um fünf Prozent für alle drei Kindertageseinrichtungen der Pfarrkirchenstiftung St. Vitus. Die Beiträge sind jetzt statt mit 17.100 Euro (vergangenes Haushaltsjahr) mit 18.250 Euro veranschlagt. Die moderate Erhöhung solle vermeiden, dass die Beiträge künftig stark ansteigen. Höbel wies zudem darauf hin, dass Mauerstetten aufgrund der guten Finanzlage nicht nur die geringsten Gebühren aller umliegenden Gemeinden habe, sondern auch die Verpflichtung zur Bereitstellung der notwendigen Kita-Plätze voll erfülle. Das bedeutet: Bei einem Regel-Kindergartenkind steigen die monatlichen Elternbeiträge für eine Betreuungszeit von täglich drei bis vier Stunden beispielsweise von 107 auf 113 Euro. Für ein Krippenkind, das täglich drei bis vier Stunden betreut wird, sind statt 160 nun 168 Euro pro Monat fällig.
Das Veranstaltungsgelände am Stockerberg bekommt eine Toilettenanlage
Dass die Gemeinderäte „leider wohlwollend“ den prognostizierten Defiziten im Kindergartenbereich zustimmten, war letztlich der guten Finanzsituation der Gemeinde geschuldet. Im Haushaltsjahr 2024 nahm die Gemeinde im Verwaltungshaushalt (Gesamtvolumen 11.976.303,56 Euro) bei der Gewerbesteuer 6.272.817 Euro sowie bei der Einkommenssteuer 2.492.265 Euro ein. Dem Vermögenshaushalt (Gesamtvolumen 9.809.488 Euro) konnte zum Ende des Haushaltsjahres ein Überschuss in Höhe von 2.691.541 Euro zugeführt werden. Die Gemeinde, die seit 2015 schuldenfrei ist, nahm auch 2024 keine Kredite auf. Dieses sei auch ein Erfolg der jahrelangen Konsolidierungspolitik der Gemeinde, so die Haushaltsprüfer in ihrem Bericht zur Jahresrechnung. Zudem werden bei dieser Haushaltslage die vom Rat beschlossene Ausgabe in Höhe von 10.067 Euro für den Kauf einer kleinen Toilettenanlage für das Veranstaltungsgelände Stockerberg das Haushaltsjahr 2025 nicht in Gefahr bringen.
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