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„KuhKlang“: Auf dem Lebenshof in Irsee ist die Kuh los

Hoffest in Irsee

Auf dem Lebenshof in Irsee ist die Kuh los

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    Die Weidesaison ist eröffnet: Matthis, Aaron, Mogli und Santos vom Lebenshof "KuhKlang" in Irsee freuen sich über die neue Freiheit.
    Die Weidesaison ist eröffnet: Matthis, Aaron, Mogli und Santos vom Lebenshof "KuhKlang" in Irsee freuen sich über die neue Freiheit. Foto: Elisa Hanusch

    Hannes und Nora stehen ungeduldig schnaubend vor der Absperrung, ihr Blick zielgerichtet nach vorne. Insgesamt warten fast 60 Rinder. Mitten unter ihnen: Reinhold Baumann, Betreiber des Lebenshofs „KuhKlang“ in Irsee, der am Wochenende unter dem Motto „Wir lassen die Kuh raus“ offiziell die Weidesaison eröffnete.

    „Jetzt wird es Zeit“, betonte Baumann und fügte an, dass schon am Vortag die vorfreudige Anspannung unter den Rindern zu spüren gewesen sei. Doch nicht nur die Tiere warteten gebannt, sondern auch die rund 180 Gäste, die gekommen waren, um das Spektakel mitzuerleben.

    Reinhold Baumann entschied sich 2020 fürs Abmelken

    „Vorhin im Stall war so eine friedliche Stimmung. Man merkt, dass die Rinder wissen, dass ihnen nichts mehr passieren kann“, stellte eine Besucherin fest. Der Grund: Seit 2020 müssen die Kühe nichts mehr leisten, keine Milch mehr geben, keinen menschlichen Nutzen mehr erfüllen – dürfen einfach nur Rind sein.

    Nachdem Baumann den ehemaligen Milchviehbetrieb von seinem Vater übernommen und auf Bio umgestellt hatte, traf er vor beinahe fünf Jahren die Entscheidung, abzumelken. Denn er hatte „festgestellt, dass ihn das nicht glücklich macht, weil die Milchindustrie einfach unglaublich hart ist“, erklärte Simone Schneider vom Verein „Rettet das Huhn“ in der Eröffnungsrede den Gästen. Neben dem Start der Weidesaison waren bei dem Hoffest ein Infostand sowie ein üppiges Buffett mit veganen Speisen geboten.

    Ein Paar, das die Nacht zuvor im Camper auf dem Hof verbracht hatte, bestätigte die Schilderung: „Wir haben schon auf vielen Höfen übernachtet, aber noch nie war es nachts so ruhig.“ Denn für die ehemaligen Mutterkühe gebe es laut Betreiber keine Notwendigkeit mehr, in der Nacht nach ihren Kälbern zu rufen – das habe Baumann zusätzlich dazu bewogen, das Konzept Lebenshof in die Tat umzusetzen.

    Besucherin des Lebenshofs berührt von der Freude der Tiere

    Dass dies auch ein hohes Maß an Lebensfreude mit sich bringen könne, zeigte sich wenige Sekunden später, als die Absperrung zur Seite genommen und der Weg zum frischen Grün freigegeben wurde. Stampfend und wild springend bahnten sich die Rinder ihren Weg, ihr lautes Muhen wurde vom fröhlichen Lachen der Zuschauerinnen und Zuschauer begleitet. „Es war so berührend, diese Freude zu sehen und die Erschütterungen ihrer Sprünge über den Boden zu spüren“, schwärmte eine Besucherin.

    Weitere Info über den Lebenshof „KuhKlang“ gibt es auf der Internetseite.

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