Der beleuchtete Fahrradweg ist im dämmrigen Abendlicht schon weithin erkennbar. Und nicht nur der: Auch sind schemenhaft Menschen zu sehen, die dort spazieren gehen und das Ambiente genießen. „Unsere Aktion lebt von dem, was die Menschen daraus machen. Wir sehen uns als Plattform“, erklärt Thomas Rehle, einer der Organisatoren des Lichterwegs. „Wir dekorieren nur einen Weg und organisieren, dass er erstrahlt.“
Friesenrieder Lichterweg - in Pandemiezeiten ins Leben gerufen
Der Lichterweg wurde 2021 während der Corona-Pandemie ins Leben gerufen. Er findet alle zwei Jahre statt. Das Prinzip: Menschen können ganzjährig sogenannte Lichtbausätze reservieren und diese dann im Herbst kaufen. Zum ersten Advent bringt jeder an seinem Pfahl das Licht an und lässt es bis zum 5. Januar hängen. „Menschen aus dem ganzen Allgäu nutzen die Chance, Lichter zu kaufen – in diesem Jahr sogar aus Mannheim und Österreich“, sagt Rehle. „Mitte Oktober waren alle Bausätze vergriffen.“ Schilder weisen am Wegrand darauf hin, die Lichter hängenzulassen.

Insgesamt kamen auf dem 650 Meter langen Weg heuer 182 Lichter zusammen. Weitere 100 Lichter wurden aus den Vorjahren verwendet, heißt es in einer Mitteilung. Außerdem verschönern beleuchtete Elemente an der Scheune, dem Tannenbaum oder Sterne in Bäumen den Weg. Auch ein beleuchteter Holzzug, gelenkt von einem Anwohner, fährt immer wieder den Weg entlang und nimmt Kinder mit.
Schulen und Kindergärten engagieren sich
„Die Ludwig-Reinhard-Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung hat im Vorfeld die Bausätze zusammengestellt, verpackt und Plätzchen zur Ausgabe gegen Spenden bereitgestellt“, betont Rehle. „Der Kindergarten und die Grundschule haben Baumschmuck gebastelt.“ Zudem haben krebskranke Kinder in stationärer Behandlung im Zuge der Kunsttherapie einige Lichter befüllt.
Der aktuelle Spendenstand liegt bei rund 16.000 Euro
Das Geld, das die Menschen für die Bausätze bezahlt haben, kommt dem „Förderkreis für krebskranke Kinder im Allgäu“ und den Sternstunden des Bayerischen Rundfunks zugute. Und auch die vielen Besucherinnen und Besucher können einen Beitrag leisten: Der Weg ist kostenlos, und es gibt am ehemaligen Sommerstall zwei Spenden-Kassen. So konnten die Organisatoren bereits zur Mitte der Aktion 7000 Euro übergeben. Der aktuelle Spendenstand liegt bei rund 16.000 Euro.
Schirmherr der Veranstaltung ist der Dorfentwicklungsverein
„Der ehemalige Sommerstall ist beheizt und für alle zum Wärmen geöffnet“, sagt Rehle. Vor einer großen Holzgrippe können die Besucherinnen und Besucher ihre mitgebrachte Brotzeit verzehren. Schirmherr der Veranstaltung ist der Dorfentwicklungsverein Friesenried, im Kern arbeiten laut Rehle fünf Personen an dem Projekt mit. Bis zu 20 Personen kommen stundenweise für größere Arbeiten dazu. Auch für das Lückenjahr, in dem kein Lichterweg stattfindet, planen die Organisatoren etwas Neues – dafür werden noch weitere Mithelfer gesucht.
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