Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kaufbeuren
Icon Pfeil nach unten

Mitglieder der Sozialstation Buchloe-Germaringen-Pforzen betonen auf Mitgliederversammlung gutes Miteinander

Sozialstation Buchloe-Germaringen-Pforzen

Die Sozialstation ist 2023 „zehnmal um die Erde gefahren“

    • |
    • |
    Das neue Gebäude der Sozialstation in Buchloe ist einer der Gründe, warum in dem Unternehmen eine angenehme Arbeitsatmosphäre herrscht.
    Das neue Gebäude der Sozialstation in Buchloe ist einer der Gründe, warum in dem Unternehmen eine angenehme Arbeitsatmosphäre herrscht. Foto: Mathias Wild

    Mit knapp 400.000 gefahrenen Kilometern hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialstation Buchloe-Germaringen-Pforzen im Jahr 2023 zehnmal die Erde umrunden können. Diese Strecke haben sie für ihre Patientinnen und Patienten zurückgelegt. Insgesamt haben sie im vergangenen Jahr rund 114.000 Hausbesuche gemacht, das seien bei rund 551 betreuten Personen im Jahresdurchschnitt rund 312 Besuchen pro Tag.

    2023 war für die Sozialstation nicht leicht

    Diese Zahlen nannte der kaufmännische Leiter und stellvertretende Geschäftsführer der Einrichtung, Franz Hartung, bei der diesjährigen Mitgliederversammlung. „Das Jahr 2023 war nicht ganz einfach“, so Hartung. Allein auf die Personalkosten seien 83 Prozent der Gesamtausgaben in Höhe von knapp drei Millionen Euro entfallen. „Aber uns ist die Qualität bei der Versorgung enorm wichtig. Daher stellen wir qualifiziertes Fachpersonal ein“, erklärte er weiter.

    Obwohl man mittlerweile auch über acht Elektroautos verfüge, seien die Fahrzeugkosten mit rund 130.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. Auf der Einnahmenseite sei dank einer leicht gestiegenen Mitgliederzahl ein Plus von etwa 130.000 Euro aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden zu verzeichnen gewesen.

    Gebührensätze in der häuslichen Krankenpflege sind gestiegen

    „So konnten wir trotz aller Schwierigkeiten einen Jahresüberschuss von 35.000 Euro erwirtschaften“, freute er sich. Von einer erheblichen Mehrbelastung für die Patientinnen und Patienten sprach Hartung im Blick auf die seit 1. Oktober 2023 geänderte Gebührenordnung. In der häuslichen Krankenpflege seien die Gebührensätze um 16 Prozent gestiegen, in der häuslichen Pflegehilfe um 24 Prozent. Zum 1. März dieses Jahres seien die Gebühren in der häuslichen Krankenpflege nochmals um acht Prozent und in der häuslichen Pflegehilfe um 9,28 Prozent erhöht worden. „Um kostendeckend zu arbeiten, ist die Gebührenerhöhung aber absolut notwendig gewesen“, sagte Hartung. Dem stimmte der Vorstandsvorsitzende Hermann Heiß zu. „Eigentlich wäre eine Erhöhung um 35 Prozent nötig gewesen.“

    Er frage sich, wie unser Gesundheitssystem so funktionieren solle. Im Umkehrschluss bedeute dies nämlich, dass sich Menschen, die auf Betreuungsleistungen angewiesen seien, diese aufgrund der gestiegenen Zuzahlung nicht mehr leisten könnten. Neben dem Kerngeschäft der Betreuungsleistungen soll das Angebot weiterer Leistungen, etwa den Hausnotruf oder die finanzielle Situation der Sozialstation, verbessern. „Wir sind zwar ein Verein, aber wir müssen kalkulieren wie ein Wirtschaftsbetrieb“, erklärte Heiß. Er dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Mitgliedern des Vereins und auch ganz besonders Leonard Zink, der nach dem überraschenden Ausscheiden des ehemaligen Geschäftsführers Florian Franz seit Anfang Oktober zusammen mit Franz Hartung die kommissarische Leitung übernommen hat. Zink ist examinierter Altenpfleger und hat einen Masterabschluss in Gesundheitswirtschaft. Er arbeitet seit 2020 in der Einrichtung, seit Juli 2023 als Pflegedienstleiter.

    Mitarbeiterinnen betonen gutes Miteinander

    Im März nächsten Jahres werde es dann eine Umstrukturierung und Neubesetzung der Stellen geben, erklärte Heiß. „Veränderungen bieten auch immer eine Chance, neue Wege zu gehen“, sagte er. Das gute Miteinander in der Einrichtung machten Tanja Schmid und Renate Jugl von der Mitarbeitervertretung deutlich: „Unsere Leitung leistet gerade enorm viel Arbeit“, so die beiden Kolleginnen. Trotzdem habe man immer ein offenes Ohr für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Wir fühlen uns hier sehr wohl.“ Auch das tolle, neue Haus trage zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre bei, so die beiden Fachkräfte weiter. Diese positive Rückmeldung konnte Zink nur erwidern, denn so ein Betrieb könne nur funktionieren, wenn alle Rädchen ineinander greifen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden