Der Schulmeister Bartholomäus Demmler, ein Freund der Blasmusik, gründete im Jahr 1873 mit weiteren acht Ingenriedern und Irpisdorfern eine Musikkapelle. Zur damaligen Zeit war dies eine Besonderheit für eine kleine bäuerliche Dorfgemeinschaft. 150 Jahre später ist der Musikverein Ingenried nicht mehr aus dem Dorfleben des Pforzener Gemeindeteils wegzudenken. Für die Feier des Jubiläums haben sich die Musikerinnen und Musiker, aber auch viele weitere Beteiligte aus Ingenried etwas Besonderes einfallen lassen. Bei den Feierlichkeiten, die von Freitag, 12., bis Sonntag, 14. Mai, über die Bühne gehen, wird es eine Zeitreise zurück ins Gründungsjahr der Kapelle geben. Unter Federführung von Bertlies Adler heißt es am Sonntag ab circa 11 Uhr „Handwerk anno 1873“. Mitwirkende in historischen Kostümen werden demonstrieren, wie damals getöpfert, Schafwolle gesponnen, Hanfstricke hergestellt oder Holz bearbeitet wurde. Doch die Besucher beim Jubiläumsfest können nicht nur zuschauen, sondern auch selbst Hand anlegen: beim Melken mit der Hand, beim Sägen eines Baumstamms und beim Schälen von Holzstangen. Die, die sich dabei am geschicktesten anstellen, werden bei der Siegerehrung ab etwa 16 Uhr mit Preisen ausgezeichnet. Es winkt unter anderem eine – allerdings ganz moderne – Motorkettensäge. Ansonsten aber „gilt ein Plastikverbot“, sagt Adler lachend. Für Kinder und Familien steht ein Zelt bereit, in dem Märchen erzählt werden und gemeinsam gesungen wird. Es sei schon ein Kraftakt für den kleinen Ort, solch ein Programm zu stemmen. Aber sehr viele Einwohner hätten sich gleich begeistert von der Festplanung und insbesondere dem Zeitreise-Projekt gezeigt. „Ingennried ist schon ein cooles Dorf“, so Adlers Fazit.
Blasmusik