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Kaufbeuren
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Nach 35 Jahren treffen sich zwei Kaufbeurer Eiskunstläuferinnen wieder.

Wiedersehen im Eisstadion

Holiday on Ice beim Eiskunstlaufen in Kaufbeuren

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    Die 47-jährige Franceska Isederow beim Training im Eisstadion.
    Die 47-jährige Franceska Isederow beim Training im Eisstadion. Foto: Franceska Isederow

    In der Eiskunstlaufabteilung des ESV Kaufbeuren ist Monika Schmitz-Zappe eine Institution – als Eiskunstläuferin, Trainerin mit A-Lizenz und Eiskunstlaufobfrau. Nun kamen durch sie zwei ehemalige starke Athletinnen aus und in Kaufbeuren zusammen – und dazu noch eine professionelle Läuferin aus den USA, die in der Energie Schwaben Arena gleichsam Holiday on Ice gemacht hat.

    Institution des Kaufbeurer Eiskunstlaufens

    Über 50 Jahre trainiert Schmitz-Zappe Eiskunstläuferinnen beim ESVK – und hat auch Eishockey-Talente wie Stefan Ustorf gesichtet. „In den 55 Jahren haben jährlich über 30 Mädchen und Jungen die Eiskunstlaufabteilung des ESVK durchlaufen und viele schöne Erfolge bei Wettbewerben auf bayrischer, deutscher und internationaler Ebene erzielt“, erzählt sie.

    Franceska Isederow kam schon mit drei Jahren ins alte Stadion

    Dazu gehörte auch Franceska Isederow, die seit etwa vier Jahren auch wieder in Kaufbeuren trainiert. „Franceska war drei Jahre alt, als ihre Mutter sie täglich bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad ins eiskalte alte Stadion gebracht hat. Mit Freude, Fleiß und viel Talent konnte sie die bayrische Jugendmeisterschaft gewinnen“, erzählt Schmitz-Zappe. Danach qualifizierte sich Isederow auch noch für die deutsche Meisterschaft oder internationale Wettbewerbe. „Für ein internationales Schaulaufen in Auronzo/Italien wurde sie mit dem deutschen Vizeweltmeister Norbert Schramm eingeladen“, berichtet die Trainerin weiter.

    Francesca Isederow mit 5 Jahren im alten Stadion am Berliner Platz.
    Francesca Isederow mit 5 Jahren im alten Stadion am Berliner Platz. Foto: Franceska Isederow

    Doch dann beendete Isederow wegen einer Ausbildung sowie aus beruflichen und familiären Gründen ihre Karriere und verließ 2007 Kaufbeuren. Aber sie hielt sich seitdem mit Ballett, Tanzen und Eislaufen fit in dem Metier – und auch den Kontakt mit Schmitz-Zappe. Und die berichtet: „Als Franceska nach 14 Jahren in ihre Heimat zurückkehrte, meldete sie sich bei mir. Ich konnte sie prompt als Hilfstrainerin gewinnen“. Das sei insofern passend gewesen, als die Eiskunstlaufobfrau nach einer schweren Rückenverletzung und wegen ihres Alters keine Sprünge und Pirouetten mehr vorlaufen kann – das übernahm Isederow.

    Die macht das nach der langen Pause gerne – und mit 47 Jahren noch eine gute Figur auf dem Eis: „Eiskunstlaufen verlernt man nicht, das ist wie Fahrradfahren oder Schwimmen“, sagt Isederow.

    Tochter von Schmitz-Zappe mit Profikarriere

    Nun weilte mit Jennifer Schmitz-Swenning die Tochter von Schmitz-Zappe und ehemalige Kollegin von Isederow in Kaufbeuren: „Das Wiedersehen nach 35 Jahren nutzte Jennifer, um mit Franceska Trainingserinnerungen auszutauschen“, berichtet die Mutter. Als Isederow damals mit dem Eiskunstlaufen anfing, hatte sie die etwas ältere Schmitz-Swenning kennengelernt, die ihrerseits am Anfang einer Profikarriere stand. „Die begann sie übrigens mit Katharina Witt in ,In 80 Tagen um die Welt’ bei Holiday on Ice“, erzählt Schmitz-Zappe. „Mit Katharina Witt habe ich leider nie gesprochen, aber sie war damals mein Vorbild im Bundesleistungszentrum in Oberstdorf“, erzählt Isederow.

    Schmitz-Swenning wiederum hat ihre Profikarriere durchgezogen – zumindest im kommerziellen Sport: Nach Holiday on Ice folgten viele weitere Engagements, bei der die 56-Jährige auch ihren Ehemann, den damaligen Eiskunstläufer Richard Swenning, kennengelernt hat, mit dem sie schon seit Jahren in Florida lebt. Und natürlich traten beide auch in Holiday on Ice auf – und produzierten später auch eigene Shows. Das Paar hat auch eine Tochter – die nun auch in Kaufbeuren.

    Enkeltochter unter den Top 100 in den USA

    Mikkelina ist mittlerweile ebenfalls Eiskunstläuferin. Die 20-Jährige nutzte die Gelegenheit und trainierte im Eisstadion mit: „Dabei zeigte Mikkelina mit hohem Tempo bei den Sprüngen, rasanten Pirouetten und waghalsigen, akrobatischen Figuren, dass sie zu den Top 100 Eiskunstläuferinnen der USA zählt“, schwärmt ihre Oma. Auch Isederow war von der Vorstellung ganz angetan: „Die war super. Genau das Richtige für unsere Mädels. Die hat Sachen vorgemacht, das war grandios.“

    Solche Motivation können die Mädchen und Jungen gebrauchen, meint auch Schmitz-Zappe: „Da der ESVK ein reiner Eishockeyverein ist, bleiben leider zu wenig Trainingszeiten für den Kunstlauf übrig.“ Deshalb hat sie die Hoffnung auf eine zweite kleine Eislauffläche nicht völlig aufgegeben: „Genügend Interesse für Eiskunstlauf wäre auf jeden Fall vorhanden.“

    Für Isederow indes war das Wiedersehen mit Schmitz-Swenning und der Auftritt der Tochter inspirierend: Derzeit machte sie den Kindern unter anderem „einfache Sprünge vor, „aber ich möchte schon noch zu doppelten übergehen“, sagt sie – mit 47 Jahren.

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