Ludwig Mayr steht jeden Morgen gerne auf: „Weil es schön ist. Dann kommt der Bus, dann sehe ich die anderen Kollegen. Das gefällt mir so.“ Viele Jahre war er als Schreiner in den Wertachtal-Werkstätten tätig – zuverlässig, engagiert und mit viel Herzblut.
„Für die Rente ist es mir noch zu früh.“
Ludwig Mayr, Schreiner in den Wertachtal-Werkstätten
Jetzt steht für den rüstigen Allgäuer der Ruhestand an. Doch der Gedanke daran gefällt ihm nicht wirklich: „Für die Rente ist es mir noch zu früh“, sagt er und schmunzelt. „So alt fühle ich mich noch nicht.“
Was für viele Menschen ein ersehnter Lebensabschnitt ist, bedeutet für Menschen mit Beeinträchtigung oft einen schwierigen Einschnitt, heißt es in einer Mitteilung. Denn die gewohnte Tagesstruktur breche weg und soziale Kontakte gingen verloren. Deshalb entsteht bei der Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren aktuell ein neues Angebot: die „T-ENE – Tagesstätte für Erwachsene nach dem Erwerbsleben“.
Im Alter selbstbestimmt leben
Die „T-ENE“ sei ein Ort der Begegnung, der Teilhabe und des sinnstiftenden Miteinanders. Hier sei es möglich, dass ältere Menschen mit Beeinträchtigung in vertrauter Umgebung ihren Tag gestalten, neue Fähigkeiten entdecken oder einfach das tun, was ihnen guttut. Das Angebot fördere ein selbstbestimmtes Leben im Alter – mit Herz, Struktur und einem starken sozialen Netzwerk.
Möglich werd diese Einrichtung auch durch die Stiftung der Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren. Denn diese setzt sich für Projekte ein, die nicht über öffentliche Mittel gedeckt werden können und für mehr Lebensqualität sorgen, so die Mitteilung weiter.
Gemeinsam kochen in der Förderstätte
So konnte zum Beispiel im vergangenen Jahr ein dringend benötigtes Küchengerät für das gemeinsame Kochen in der Förderstätte Kaufbeuren angeschafft sowie ein Schwimmkurs für die Kinder der Heilpädagogischen Tagesstätte im Schwimmbad Marktoberdorf ermöglicht werden.
Mit der Kampagne „Gemeinsam Zukunft machen!“ ruft die Stiftung nun dazu auf, gemeinsam Perspektiven für Menschen mit Beeinträchtigung zu schaffen. Denn Teilhabe ende nicht mit dem Erwerbsleben.
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