Transfer-Coup des ESV Kaufbeuren: Patrick Reimer wird seinen Vertrag als U18-Bundestrainer nicht verlängern und ab Mai als Sportlicher Leiter der Allgäuer aktiv sein. Reimer spielte bereits im Nachwuchs für den ESV und machte dann vor rund 20 Jahren seine ersten Profispiele im altehrwürdigen Stadion am Berliner Platz.
Nun die Rückkehr, als Sportlicher Leiter tritt er in die Fußstapfen des scheidenden Michael Kreitl. Wie reagieren Fans des ESVK auf die Verpflichtung? Wir haben mit einigen langjährigen Anhängern des ranghöchsten Allgäuer Eishockey-Klubs gesprochen.
Matthias Reitzner (37) aus Kaufbeuren, Teil der aktiven Fanszene und Fanbeauftragter des ESVK, nennt die Verpflichtung von Reimer „ein Riesending“. Reimer sei der erfolgreichste deutsche Eishockeyspieler „unserer Zeit“. Richtig findet der eingefleischte ESVK-Fan auch, dass die Sportliche Leitung und Geschäftsführung künftig auf zwei Schultern lastet. „Das war überfällig“.
Andreas Heinle (50) aus Pforzen, Mitglied in gleich zwei Fanclubs (Rot-Gelb Buronia und Die Eisritter) nennt Reimer einen „Vorzeige-Profi“, der wisse, wie man mit Eishockeyspielern umgehen müssse. Für ihn sei klar: „Das wird jetzt ein Neuanfang werden.“ Reimers Verpflichtung lasse ESVK-Herzen höher schlagen, meint Heinle. „Dass ein Kaufbeurer Bua, auch wenn er eigentlich aus Mindelheim kommt, zurückkehrt, ist schon cool.“
„Ich wünsche mir, dass Patrick Reimer immer vor Augen hat, wer wir sind.“
Clemens Höfle, ESVK-Fan
Clemens Höfle, 55, aus Biessenhofen vom ESVK-Fanclub Rote Teufel Günztal, nannte die Entscheidung „hervorragend“ und Reimer eine „Größe des Eishockeysports“. Höfle wünscht sich, dass Reimer „immer vor Augen hat, wer wir sind.“ Der ESVK sei weder München noch Krefeld mit großem Stadion und viel Geld. „Wir sind ein Verein, der Jugendliche in die erste Mannschaft einbaut.“ Sehen wolle er vom ESVK auch künftig „vernüftiges und ehrliches Eishockey“.

Hans Rauscher, 64, aus Immenthal bei Obergünzburg (Fanclub Rote Teufel Günztal), denkt, dass Reimer den ESVK weiterbringen werde, wenn er „das Engagement bringt, das nötig ist.“ Dass nun ein Spieler, der einst beim ESVK ausgebildet wurde und dann woanders große Erfolge feierte, zurückkehrt, freut ihn besonders. „Das wünsche ich mir schon zehn oder 20 Jahren. Und es wäre schön, würde das öfter passieren.“ Trotzdem betont Rauscher, dass ihm angesichts der in Kürze endenden Ära Michael Kreitl noch immer „das Herz blute“.
Lesen Sie hier: Ein ausführliches Exklusiv-Interview mit Patrick Reimer: Wie geht er seine neue Aufgabe bei den Jokern an?
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