Rudolf (Rudi) Stiening aus Pforzen wurde kürzlich als „Verdienter Genealoge“ beim 75. Deutschen Genealogentag in Frankfurt am Main geehrt. Er ist einer von zehn Personen, die in diesem Jahr diese Auszeichnung erhalten. Stiening erforscht seit Jahrzehnten nicht nur seine Vorfahren, sondern hilft auch anderen dabei, heißt es in einer Pressemitteilung. Vor 29 Jahren (1996) gründete er einen Forscherstammtisch „Stammtisch Ostallgäu“, wo sich Anfänger und Fortgeschrittene treffen, austauschen und gegenseitig helfen. Diesen übergibt er nun an einen Nachfolger.
Stiening motiviert unerfahrene Familienforscher
Als Stammtischleiter sei es ihm stets ein wichtiges Anliegen gewesen, sein fundiertes Forscherwissen zu vermitteln sowie Ratschläge und Tipps zu geben. Besonders gefragt waren seine Kenntnisse beim Lesen alter Schriften und beim Übersetzen lateinischer Texte. Auch animierte er unerfahrene Familienforscher, mit in ein Archiv oder zu überregionalen Forschertreffen zu gehen. Diese Fahrten habe er oft selbst organisiert.
Zudem koordinierte Stiening Forschungsprojekte in der Region. Im Jahr 2019 organisierte er das große Stammtischtreffen (zugleich „Regionaltreffen Süd“ der genealogischen Vereine) in Kaufbeuren, mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Bayern und Vorarlberg, so die Mitteilung weiter.
Pforzener dokumentiert etliche Friedhöfe und Sterbebilder
Seit 1994 ist Stiening Mitglied des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde e.V. (BLF). Nicht nur als Mitglied sondern auch als Beirat sei er einige Jahre in der Bezirksgruppe Schwaben des BLFs tätig gewesen. Forscherkontakte (Foko) hätten die Kontaktaufnahme zwischen Forschern erleichtert. In den 90er-Jahren und Anfang der 2000er-Jahre war Stiening neben Hans-Peter Kaiserswerth Foko-Beauftragter für den BLF und warb eifrig für das Projekt, in dessen Rahmen die Regionallisten für Schwaben und Nieder- und Oberbayern erstellt wurden.
Zudem unterstützte er laut der Mitteilung intensiv die Scan-Arbeit für das BLF-Sterbebildprojekt und dokumentierte etliche Friedhöfe in seinem Umfeld. Deswegen wurden bei den Stammtischtreffen auch Sterbebilder gescannt, die beim BLF online gestellt werden. Die Datenbank mit fast 1,5 Millionen Personen ist ein Fundus für Forscher.
Zudem koordinierte er in den letzten drei Jahrzehnten einige Forschungsprojekte im Ostallgäu. Zu seinen wichtigen Forschungsergebnissen zählen: Die Kirchenbuchverkartungen der Orte Pforzen, Rieden und Leinau, die Ortschronik Leinau und die Mitarbeit an der Ortschronik von Westendorf. Mit diesen Arbeiten erschuf er eine Grundlage für alle, die in der Region forschen, so die Mitteilung abschließend.
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