Wer hätte 1985 gedacht, dass es fast 40 Jahre dauert, dass sich im Wörishofer Tanzclub TSC 71 ein weiteres Erwachsenenpaar in die zweithöchste Klasse des Deutschen Tanzsportverbandes (DTV) tanzt. Es wären nicht viele gewesen. Nun schaffte es endlich ein Paar: Roswitha Reinold und Frank Rieger aus Zellerberg.
Letzter Aufstieg beim TSV war 1985
Den letzten Aufstieg eines Erwachsenenpaares in die zweithöchste Tanzklasse feierte der TSC 1985. Den Gründungsmitgliedern Gerda und Lothar Thiel gelang das damals. Danach gab es derartige Aufstiege ausschließlich im Jugendbereich. Reinold und Rieger tanzen seit Anfang 2018 beim TSC Bad Wörishofen. Im August 2021 wagten sie einen ersten Turnierstart, nachdem sie sich zunächst bei Breitensportturnieren versucht hatten.
Anfangs trainierte das Paar ein- oder zweimal in der Woche. Mittlerweile trainieren die beiden bis zu fünf Mal pro Woche, was die Chancen für schnelle Fortschritte natürlich erhöht. Vereinsvorsitzende Beate Fenster betont, dass ein so hohes Trainingspensum nicht der „Normalfall“ sei: „Die beiden hat eben der Ehrgeiz gepackt. Jedes Mitglied bei uns kann für sich entscheiden, wie viel Zeit es in sein Tanzen investieren möchte. Auch wenn man sich nur die Zeit für ein Training pro Woche nimmt oder nehmen kann, so tut man damit schon etwas Gutes für Körper, Geist und Seele und vor allem auch für eine Partnerschaft.“
In sieben Jahren in die zweithöchste deutsche Klasse
Jetzt kann der TSC endlich den ersehnten Aufstieg feiern. Roswitha Reinold und Frank Rieger tanzten sich sieben Jahre nach dem Eintritt in den Verein beim Adventsturnier in Unterschleißheim mit jeweils einem 3. Platz in der Masters II B und III B Standard in die A-Klasse, die zweithöchste Klasse im DTV. Den 5. Platz belegten ihre Clubkollegen, das Ehepaar Lucie und Thomas Schwarz aus Wiedergeltingen, die ihrerseits sich aufmachen, ihren Clubkollegen Reinold und Rieger in die A-Klasse nachzufolgen.
Damit aber nicht genug an guten Ergebnissen: Als Aufsteiger tanzten die Zellerberger spontan in der A-Klasse mit und machten in dem zehnpaarigen Feld eine gute Figur. Dank der guten Performance erreichten sie die Endrunde und belegten einen hervorragenden 5. Platz. In ihrem Lieblingstanz, dem Quickstep, erhielten sie sogar eine „2“.
Roswitha Reinold und Frank Rieger setzen sich ambitionierte Ziele
Auf die Frage, was ausschlaggebend für ihren tänzerischen Erfolg ist, nennen Reinold und Rieger neben konsequentem Training in erster Linie auch gute Trainer: „Im Standardbereich ist da zuallererst Profitrainer Dominik Fenster zu nennen. Während der Aufbauphase haben uns Erich und Beate Fenster mit ihrer jahrzehntelangen tänzerischen Erfahrung unterstützt und an uns geglaubt“, erzählt Reinold. Talent, sagt sie, spiele aus ihrer Sicht eher eine untergeordnete Rolle. Man müsse sich eben auch manchmal durchbeißen. Es klappe nicht immer alles sofort. Das Training mache viel Spaß, aber es gäbe eben auch Momente, wo es nicht ganz so viel Spaß mache, weil es nicht so vorangehe.
Aber Ehrgeiz gehöre auch dazu, angesichts der Ziele des Paares: „Wir wollen nächsten August bei der GOC (German Open Championship) in Stuttgart mittanzen und nicht letzte werden.“
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