Ein Fußballdrama wie aus dem richtigen Leben. Der Verein steht kurz vor dem Aufstieg, und der wichtigste Spieler verletzt sich. Was tun? Um diese Frage kreist das neue Theaterstück des Theater- und Brauchtumsvereins St. Wendelin Germaringen.
Vorstände wollen Spieler gewinnen - mit allerlei Tricks
Im Lustspiel von Dirk Salzbrunn kreist alles um die Lösung dieser Frage. In einer Art Kammerspiel, mit nur einer Kulisse (das Vereinsheim des FC Georgiberg) versuchen die Vorstände und einige enge Vertraute, mit allerhand Tricks und wilden Eskapaden die zwei noch ausstehenden Spiele gegen den TSV Gruselheim zu gewinnen.
Pia Brand, die bei allen 17 Aufführungen seit Gründung der Gruppe im Jahr 1998 Regie geführt hat, konnte auf ein erfahrenes Ensemble mit zum Teil über 20 Jahren Theatererfahrung zurückgreifen. Das wurde beim Spielen auch deutlich. Gekonnt warf man sich die Bälle zu und alle hatten sichtlich Spaß am Stück und den kleinen verbalen Gemeinheiten. Christian Gabler, der den Vereinsvorsitzenden Titus Zahn spielt, gibt einen vollendeten Supermacho der alten Art, der aber in seiner Gegenspielerin, Maria Weiß (Marianne Weiser), Trainerin der Damenmannschaft und eigentliche Drahtzieherin, seine Meisterin findet. Die verbalen und auch körperlichen Auseinandersetzungen der beiden sind Glanzpunkte des Stücks.
Ein Liebespaar trägt zur Lösung des Problems bei
Hubert Meckerer (Willi Wahmhoff) und Georg Fähnlein (Reinhard Rösler) geben die unermüdlichen Vereinsdiener, die als Trainer und Linienrichter ihr Herz an den Verein verloren haben. Ihre Gespräche, Macken (Fähnlein liebt seine Linienrichterfahne) und die witzigen Kommentare setzt Brand geschickt als unterhaltsame Füller im Handlungsstrang ein.

Den schlauen Fuchs und Senior im Verein spielt Max Mahler in der Rolle des Franz Huber. Köstlich schlitzohrig nutzt er die Krisenstimmung für sich aus und bekommt zum Schluss noch einen Auftrag als Geheimagent. Die Wirtin des Vereinsheims, die erahnt, dass bei den Vereinssitzungen nicht alles mit rechten Dingen zugeht, wird überzeugend von Ute Gött gegeben. Einen entscheidenden Beitrag zur Lösung des Spielerproblems tragen das Liebespaar Gerald Zahn (Dennis Mayer) und Tanja Weiß (Gabi Lutsch) bei. Auch in welche dubiosen Verstrickungen die Reporterin des Kreisboten, Sabine Hase (Michaela Hefele) verwickelt wird und wie sie sich zwischen der Frage, einen Skandalbericht zu schreiben oder den Machos eines auszuwischen, entscheidet, soll hier nicht vorweggenommen werden.
Die rund 150 Zuschauer amüsierten sich köstlich und sparten nicht mit Szenenapplaus. Etwa 30 Helferinnen und Helfer sorgen für ein professionelles Bühnenbild, Kostüme und die Saalverpflegung.
Weitere Aufführungen im Germaringer Hof folgen jeweils ab 20 Uhr am Freitag, 11., und Samstag, 12. April. Karten gibt es an den Aufführungsterminen ab 18.30 an der Abendkasse.
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