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Tour de France: Jonas Costian, Vorsitzender des Kaufbeurer Radsportvereins, ist beeindruckt von der diesjährigen Ausgabe.

Einschätzungen und Prognosen

„Es macht einfach Spaß“ - Tour de France begeistert Kaufbeurer Radsportler

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    Jonas Costian, Radsportler und Vorsitzender des RC Kaufbeuren, schwärmt von der diesjährigen Ausgabe der Tour de France.
    Jonas Costian, Radsportler und Vorsitzender des RC Kaufbeuren, schwärmt von der diesjährigen Ausgabe der Tour de France. Foto: Mathias Wild

    Nach zehn Tagen ist beim größten Radsportrennen der Welt, der Tour de France, der erste Ruhetag. Jonas Costian vom Radsportclub Kaufbeuren zieht eine erste Bilanz.

    Die Tour de France ist wieder sehr ereignisreich gestartet. Was war für Sie besonders beeindruckend?
    JONAS COSTIAN: Die fantastische Stimmung in Frankreich! Die Menschen dort sind einfach radsportverrückt. Unabhängig von der Nationalität der Fans am Streckenrand wird gemeinsam ein großes Radsportfest gefeiert.

    Gibt es für Sie bislang einen herausragenden Fahrer?
    COSTIAN: Natürlich Superstar Mathieu van der Poel. Er ist auf fast jeder Etappe präsent. Selbst auf den Sprintetappen leistet er großartige Arbeit für seinen Teamkollegen Jasper Philipsen und zieht den Sprint perfekt an. Aber auch Ben Healy zeigt sich in starker Form und beeindruckt mit großem Kämpferherz.

    Die erste Woche war stark von Sprintetappen geprägt. Was macht deren Reiz aus?
    COSTIAN: Auch wenn es auf den ersten Blick „nur“ Flachetappen sind, sind sie keineswegs langweilig. Die französische Regie liefert beeindruckende Fernsehbilder – sowohl vom Rennen als auch von der Landschaft. Es macht einfach Spaß, das Spektakel im Fernsehen zu verfolgen. Zudem treffen bei der Tour die besten Sprinter der Welt aufeinander. Viele Teams haben starke Sprintzüge, und oft entscheidet ein winziger Fehler über Sieg oder Niederlage. Die Entscheidungen fallen in Sekundenbruchteilen – das macht es so spannend.

    Andererseits kam es auch zu heftigen Stürzen. Sind die Fahrer zu risikofreudig – oder einfach wahnsinnig?
    COSTIAN: Die Fahrer blenden die Gefahren größtenteils aus. Sie sind komplett auf ihr Ziel fokussiert. Viele haben monatelang asketisch gelebt, auf vieles verzichtet - und wollen jetzt bei der Tour liefern. In entscheidenden Momenten zieht niemand zurück. Zudem ist der Druck enorm: Die meisten Fahrer haben nur Zweijahresverträge. Da geht es um Existenzen und Karrieren.

    Wie haben sich die deutschen Fahrer bisher geschlagen?
    COSTIAN: Florian Lipowitz hat seinen Zeitverlust bislang in Grenzen gehalten und ein starkes Zeitfahren gezeigt. Er hat noch immer Chancen auf ein Podium in der Gesamtwertung. Phil Bauhaus mischt bei den Sprints gut mit und konnte schon einen dritten Platz auf einer Etappe erreichen. Starke Fahrer wie Nils Politt sind komplett in den Dienst von Tadej Pogačar gestellt und bekommen keine eigenen Freiheiten. Der Augsburger Georg Zimmermann musste die Tour leider nach einem heftigen Sturz vorzeitig verlassen, und auch Jonas Rutsch ist angeschlagen. Ich bin aber überzeugt, dass uns Florian Lipowitz im Hochgebirge noch viel Freude bereiten wird.

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