Im September 1802 war Kaufbeuren von bayerischen Truppen besetzt worden. Sie sollten die ehemals unabhängige Reichsstadt im Vorgriff auf die in den folgendenden Jahre umgesetzte Bildung des Königreichs Bayern unter die Kontrolle von Kurfürst Maximilian I. Josef von Kurpfalz-Bayern bringen. Dieser wurde dann im Januar 1806 König von Bayern. Die in Kaufbeuren tätigen Vertreter der bayerischen Regierung konnten sich allerdings nicht über einen großen Zugewinn für ihren Herren freuen. Vielmehr übernahmen sie eine völlig überschuldete Kleinstadt. Aus diesem Grunde waren das Generalkommissariat des neu geschaffenen Illerkreises in Kempten und das diesem nachgeordnete Stadtkommissariat in Kaufbeuren nicht nur mit der Umsetzung der bayerischen Verwaltungsordnung und zahlreicher Gesetze zu Regelung des bürgerlichen Lebens beschäftigt. Es musste auch einschneidende Sparmaßnahmen umsetzen, um den gewaltigen, aus der Reichsstadtzeit überkommenen Schuldenberg abzutragen.
Stadtgeschichte