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Kaufbeuren
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Weihnachtskonzert der Stadtkapelle Kaufbeuren in der voll besetzten Dreifaltigkeitskirche

In der voll besetzten Dreifaltigkeitskriche in Kaufbeuren

Die Kraft der Klänge und die Kraft der Worte

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    Unter der Leitung von Robert Gleichsner gab die Stadtkapelle Kaufbeuren ein beeindruckendes Weihnachtskonzert in der voll besetzten Dreifaltigkeitskirche.
    Unter der Leitung von Robert Gleichsner gab die Stadtkapelle Kaufbeuren ein beeindruckendes Weihnachtskonzert in der voll besetzten Dreifaltigkeitskirche. Foto: Mathias Wild

    Das gemeinsam gesungene „Stille Nacht“ bildete einmal mehr den ergreifenden Abschluss des traditionellen Weihnachtskonzerts der Kaufbeurer Stadtkapelle. Für die rund 50 Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Robert Gleichsner gab es am Ende tosenden Applaus im Stehen in der übervollen Dreifaltigkeitskirche für den hochkarätigen Vortrag von geistlichen Werken aber auch weltlichen Kompositionen zum Fest.

    Zum Auftakt stimmte das Blasorchester „A Choral for a Solemn Occasion“ (Marc van Delft) energiegeladen und konzentriert an. Es folgte eine Paraphrase zum Weihnachtslied „Macht hoch die Tür“ aus der Feder des Dirigenten, die einen von mehreren Glanzpunkten dieses Abends bildete.

    Eine Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg beim Weihnachtskonzert der Stadtkapelle

    Die Kraft der Töne wurde verstärkt von der Kraft der Worte: Dr. Rochus Höhne und sein Sohn Bastian trugen Texte vor, die die Aussagen der Musik verdeutlichten. So wurde eine von Fritz Vincken niedergeschriebene Geschichte aus dem Jahr 1944 erzählt, als sich versprengte deutsche und amerikanische Soldaten in der Ardennenschlacht an der belgischen Grenze zufällig vor dem Haus einer deutschen Familie trafen. Bevor es zu einer Auseinandersetzung kam, beendete die Hausherrin mit dem Machtwort „Frohe Weihnachten!“ die Spannung.

    Vater und Sohn Höhne berichteten auch von Lily, die am Heiligen Abend in einer Wärmestube für Obdachlose arbeitet und am Zwiespalt zwischen Weihnachtsfeierlichkeiten und sozialer Realität verzweifelt: „Wie könnt Ihr nur so tun, als ob alles in Ordnung wäre?“ „Seid sichtbar als Mutmachende, als Hoffende, als Botschafterin und Botschafter des Friedens“, appellierten die Sprecher an das Publikum.

    Kaufbeurer Musiker setzen beeindruckende Ausrufezeichen

    Diese zur Besinnung aufrufenden Betrachtungen zwischen den Musikstücken verfehlten ihre Wirkung nicht. Doch auch die Musiker setzten etliche beeindruckende Ausrufezeichen: „Eventide Fall“ von Alfred Bösendorfer etwa oder „Broken Vow“ von Lara Fabian in einem exzellenten Solo der Altsaxophonistin Julia Bidell. Bei „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“ bewiesen Michael Schwarz am Englischhorn und Erwin Gailhofer am Flügelhorn ihr großes Können. Letzterer hatte zudem bei Adeles „Someone like You“ einen großen Auftritt.

    Das Medley „Fröhliche Weihnacht“ führte das Publikum zurück zur heiteren Seite der Weihnacht. Heiter war auch der Vorsitzende der Stadtkapelle, Wolfgang Flietel, gestimmt, der sich über den großen Publikumszuspruch beim Weihnachtskonzert freute.

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