Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kaufbeuren
Icon Pfeil nach unten

Weihnachtskonzerte des Musikvereins Oberostendorf: So manches ist anders

Weihnachtskonzerte des Musikvereins Oberostendorf

Neue Akteure und alte Tugenden

    • |
    • |
    Erstmals unter der alleinigen Leitung von Dominik Ertl präsentierte der Musikverein Oberostendorf seine Weihnachtskonzerte im Zentrum der Vereine.
    Erstmals unter der alleinigen Leitung von Dominik Ertl präsentierte der Musikverein Oberostendorf seine Weihnachtskonzerte im Zentrum der Vereine. Foto: Harald Langer

    Vor einem Jahr hat Dominik Ertl den Musikverein Oberostendorf übernommen. Die beiden Aufführungen des Weihnachtskonzertes im örtlichen Zentrum der Vereine zeigte nun eindrucksvoll, dass es zwischen dem neuen Dirigenten und den Musikern offenbar sehr gut funktioniert - sowohl menschlich als auch musikalisch. Auch weitere Neuerungen kamen bestens an: Erstmals trat der Kinderchor Kirchweihtaler Singspatzen unter Leitung von Hedwig Stich in einigen Werken gemeinsam mit dem Blasorchester auf. Die Chorleiterin, die in den vergangenen Jahren eine feste Bank in Sachen gut vorbereitete und informative Konzertmoderationen war, hatte diese Aufgabe nun in jüngere Hände gelegt. Mit Kati Fischer und Linda Königsberger hat die Kapelle zwei sympathisch-charmante und überzeugende Nachfolgerinnen gefunden, auch wenn es gelegentlich noch Versprecher gab, die für Schmunzeln sorgten.

    Bei der Musik setzte Ertl mit seiner Programmauswahl ganz auf audrucksvoll-bildhafte Werke mit einer starken Aussage oder einem ebensolchen „Programm“. Diese vermochten auf jeden Fall, selbst wenn es nicht um Filmmusik im engeren Sinn ging, das „Kopf-Kino“ anzuknipsen. „Olympic Fanfare and Theme“, von John Williams für Olympia 1984 geschrieben, bildete einen glanzvollen und erwartungsfroh-optimistischen Einstieg.

    Die Kirchweihtaler Singspatzen und das Blasorchester harmonieren bestens

    Thematisch sinnvoll schloss sich das Stück „Victory“ von Rossano Galante an. Darin geht es weniger um einen Sieg im sportlichen oder gar militärischen Sinne, sondern mehr um den Erfolg, in den Fährnissen des Lebens zu bestehen. Viele gelungene Solo-Leistungen der Oberostenddorfer Musiker hörte man hier wie auch im weiteren Konzertverlauf vor allem bei den Holzbläsern. So nutzte das Blasorchester die Gelegenheit, fast die Dramatik einer „echten“ Filmmusik zu entwickeln und eine reizvolle Klang-Geschichte zu erzählen.

    Bei Gustav Holsts „In the Bleak Midwinter“ (Arrangement: Robert W. Smith) kam zum ersten Mal der Kinderchor zum Einsatz: Dominik Ertl und Hedwig Stich hielten beim Doppel-Dirigat einen guten Blickkontakt. Dynamisch hoch konzentriert navigierte man die immerhin knapp 30 zarten Kinderstimmen durch die wuchtigen Bläser-Zwischenspiele. Doch es gelang auch, augenblicklich auf ganz leise und reduziert umzuschalten, sobald gesungen wurde, sodass sich der ganze Zauber des anglo-amerikanischen Weihnachtsliedes voll entfalten konnte.

    Extremwetterereignisse - musikalisch dramatisch umgesetzt

    Eine musikalische Mahnung zum Umweltschutz, am Anfang und am Schluss eindringlich von Stundenschlägen und Tick-Tack-Effekten aus dem Perkussions-Register flankiert, war danach „When Nature strikes back“ von Otto M. Schwarz. Im Verlauf des Werkes wurden dann diverse Extremwetterereignisse in ihrer Bedrohlichkeit klanglich durchaus drastisch ausgeleuchtet.

    Julius Fuciks bekannter Marsch „Einzug der Gladiatoren“ geleitete in die Pause. Danach führte die bekannte „Twentieth Century Fox Fanfare“ zurück im Konzertgeschehen, und damit war klar, womit es nun weiterging: mit „echter“ Filmmusik. Mit „Robin Hood – Prince of Thieves“ (Michael Kamen), Elton Johns “Circle of Life” und dem satte elf Minuten dauernden Medley “At World´s End” aus dem “Fluch der Karibik“-Universum hatte Ertl drei absolut effektvolle Kracher ausgewählt. Bei „Circle of Life“ war auch der Kinderchor wieder zu hören. Leider konnten die Mitwirkenden dabei nicht ganz an die dynamische Sorgfalt im ersten Konzertteil anschließen: Die Kinderstimmen wurden doch mitunter ziemlich überdeckt.

    Mit der „Eiskönigin“ erlebte das Publikum in Oberostendorf dann eine erste Zugabe so ganz nach dem Geschmack der jungen Sänger, bevor festliche Marschklänge den tatsächlichen Schlusspunkt setzten.

    Ehrungen

    Herbert Hofer, der Vorsitzende des Bezirks Kaufbeuren im Allgäu-Schwäbischen Musikbund (ASM), sowie die Vereinsvorsitzenden Daniel Seitz und Marcel Trautwein ehrten zahlreiche Mitglieder für langjähriges Musizieren:

    10 Jahren: Daria Musikant und Daniel Scheifele

    15 Jahre: Marcel Trautwein, Tobias Weiß, Peter Kerler, Joachim Geiger und Levi Prahm

    20 Jahre: Daniel Schaumann, Julia Melzer, Ludwig Fischer, Dominik Königsberger, Michael Dröber, Sonja Ranz und Bettina Kees.

    25 Jahre: Monika Koch

    30 Jahre: Daniel Seitz

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden