Redbax wurde vor fünf Jahren gegründet und hat sich inzwischen in der Szene etabliert. Die Band besteht aus der fantastische Masako Sakai am Piano, dem nicht weniger herausragenden Stefan Pentenrieder an Trompete und Flügelhorn, Florian Mayer, der seinen Saxofonen ein begeisterndes Leben einhaucht, Teufelskerl Simon Kerler mit seinen unglaublich virtuosen Soli am Schlagzeug und natürlich Tiny Schmauch, dessen Kontrabass nicht nur den Rhythmus vorgibt, sondern auch mit fließenden Melodien beeindruckt. Schmauch hat seine Kompositionen Redbax auf den Leib geschneidert. Dieser Eindruck ergab sich jedenfalls unweigerlich bei der CD-Präsentation. Quer durch die Stilarten des Jazz von Swing über Rhythm and Blues bis hin zu Pop und Rock gab der Kaufbeurer tiefe Einblicke in seine Musikwelt – ein jazziger Walzer inklusive. Bei der Komposition „Bass“ wurde es sehr emotional, wenn Japan und das Ostallgäu, sprich Piano und Kontrabass, ein intensives Zwiegespräch führten. Dabei gab es genügend Freiraum für Improvisationen, und das Auditorium ließ sich mit einem perfekten Klangmärchen verwöhnen. Da war stürmischer Applaus unvermeidlich. Trompete und Saxophon ergänzten sich perfekt, spielten sich die Solopasagen gegenseitig zu, und Kerler steuerte kunstfertig den Rhythmus bei. Raffiniert, das Stück „Cisde“. Der Titel steht für cis-Moll und D-Dur, die Tonarten mit denen eine kleine rhythmische Figur beginnt und wieder endet. Schmauchs Kompositionen zeichnen sich eben neben der Originalität oft auch durch eine eigenwillige Namensgebung aus. Auf „Redbax spielt Tiny Schmauch“ sind fast ausschließlich deutsche Titel zu finden, und dann spielt da auch noch Gemüse wie Artischocken und Ingwer eine prägende Rolle. Zu fast jedem Werk gibt es eine kleine Begebenheiten.
Kaufbeuren