Braml arbeitete in lockerer, aber eindringlicher Weise auf, wie sich durch die Präsidentschaft Trumps die bisherige politische, aber auch moralische und wirtschaftliche Weltordnung ändert. Schon während seines Wahlkampfs habe Trump „ein Tabu nach dem anderen eingerissen“ und dadurch eine Medienpräsenz erhalten, die sich die Kandidaten sonst mit Abermillionen von Dollar erst erkaufen müssen. Entscheidend für seine Wahl sei aber eine „Revolutionsstimmung“ gewesen, die Braml schon lange vor dem Duell Donald Trump – Hillary Clinton festgestellt habe. Das Vertrauen der Amerikaner in ihre politischen Eliten, aber auch in ihre Wirtschaftsführer habe einen alarmierenden Tiefstand erreicht. Eine Entwicklung, die Trump mit seiner Selbstdarstellung als „Underdog“ abseits der herrschenden Kasten und seiner vermeintlichen Zuwendung für abgehängte Arbeiter und Regionen klug ausgenutzt habe.
Kaufbeuren