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ADFC-Umfrage im Oberallgäu: Fahrrad-freundlichste Stadt Sonthofen, Kempten letzter, Oberstdorf zweiter

ADFC-Fahrradklima-Test

Raten Sie mal, welche Stadt die fahrradfreundlichste im Oberallgäu ist

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    Kempten schneidet beim aktuellen ADFC-Fahrradklima-Test schlecht ab: Die Allgäuer Stadt landet auf dem letzten Platz in der Region Oberallgäu.
    Kempten schneidet beim aktuellen ADFC-Fahrradklima-Test schlecht ab: Die Allgäuer Stadt landet auf dem letzten Platz in der Region Oberallgäu. Foto: Ralf Lienert

    Sonthofen bleibt Radl-Primus in der Region, Kempten radelt hinterher. So lässt sich das Ergebnis des ADFC-Fahrradklima-Tests für das Oberallgäu und Kempten zusammenfassen. Unterm Strich geht es bei der bundesweiten Untersuchung „im Oberallgäu nur zäh voran“: Die meisten Kommunen im Landkreis bekamen von Radfahrern nur mäßige Noten.

    Sechs Städte hatten es laut Mitteilung des ADFC Kempten-Oberallgäu in die Endauswertung der Befragung geschafft, die alle zwei Jahre läuft. Kempten, Waltenhofen, Immenstadt, Sonthofen, Oberstdorf und erstmals Oberstaufen wurden 2024 von 766 Teilnehmern benotet, bundesweit waren es rund 213.000.

    Warum ist Sonthofen die fahrradfreundlichste Stadt im Oberallgäu?

    Sonthofen belegt mit der Note 3,2 unter Bayerns Kommunen mit 20- bis 50-tausend Einwohnern Platz eins von 41 Städten. Die Stadt schneidet 0,2 Prozentpunkte besser ab als beim Test 2022 und liegt 0,7 Punkte über dem bundesweiten Schnitt. „In Sonthofen macht das Radfahren richtig Spaß“, sagen 69 Prozent der Teilnehmer. Positiv bewertet werden Radverleih, Werbung für und Förderung des Radfahrens durch die Stadt sowie die Zunahme von Radabstellanlagen und für Radler geöffnete Einbahnstraßen. Abzüge gibt’s für die Mitnahme von Rädern im öffentlichen Nahverkehr, den Winterdienst auf Radwegen sowie die Ampelschaltungen für den Radverkehr.

    Sonthofens Bürgermeister Christian Wilhelm fährt selbst gerne mit dem Rad.
    Sonthofens Bürgermeister Christian Wilhelm fährt selbst gerne mit dem Rad. Foto: Benjamin Liss

    Kempten landet wie schon vor zwei Jahren auf dem letzten Platz im Oberallgäuer Radl-Ranking mit der Note 4,3 - 0,1 Prozentpunkte weniger als 2022 und 0,3 unter dem Durchschnitt. Das bedeutet Rang sieben unter den neun vergleichbaren Städten in Bayern. „Radfahren in Kempten ist eher stressig“, urteilen die Teilnehmer. Es gebe zu wenig für Radler geöffnete Einbahnstraßen, die Radmitnahme im ÖPNV sei beschwerlich. Außerdem seien viele Radwege zu schmal. Das Falschparken auf Radwegen werde zu wenig kontrolliert und sanktioniert. Autofahrer überholten oft zu dicht. Positiv bewertet werden: wenige Konflikte mit dem Fußgängerverkehr, vergleichsweise wenige Diebstähle und die Bemühungen der Stadt, den Radverkehr zu fördern.

    Was finden Radfahrer in Oberstdorf gut?

    Oberstdorf belegt Platz zwei im Oberallgäu mit der Note 3,4. Das bedeutet Rang sechs unter 95 ähnlich großen bayerischen Kommunen und eine leichte Verbesserung zu 2022. In der Tourismusgemeinde werden vor allem das Sicherheitsgefühl für Radler sowie die gute Erreichbarkeit der Ortsmitte gelobt. Kritik gibt’s für die Konflikte mit Fußgängern. Immerhin sagen 71 Prozent der Teilnehmer: „Wir haben mehr Spaß als Stress im Sattel.“

    Oberstaufen landet als Newcomer auf Platz drei und auf Anhieb mit Note 3,5 auf Platz 10 unter 95 Vergleichsstädten in Bayern. Lob gibt’s für die Reinigung der Radwege, die wenigen Radldiebstähle und den öffentlichen Radverleih. Kritisiert wird, dass der Schrothkurort wenig für die Förderung des Radverkehrs tut und es zu wenige Abstellanlagen gibt.

    Was loben Fahrradfahrer in Immenstadt?

    Immenstadt bemüht sich mit neuen Radwegen um eine bessere Infrastruktur. Trotzdem reicht es nur für die Note 3,8 - genau so viel wie im Test 2022 und damit Platz 48 von 95 Kommunen. Radförderung, Radwegereinigung und geöffnete Einbahnstraßen schlagen positiv zu Buche. Bemängelt werden Konflikte mit Fußgängern und das wenig zügige Vorwärtskommen im „Städtle“.

    Waltenhofen belegt Platz 5 im Oberallgäu. Note 4 gibt es für den Mix aus guten Oberflächen der Radlwege und wenigen Hindernissen für Radler einerseits sowie andererseits unbefriedigende Fahrradförderung und ungenügender Fahrradmitnahme im ÖPNV. Schon 2022 holte sich Waltenhofen eine Vier, ganz knapp unter dem bayernweiten Schnitt und Platz 71 von 95.

    Lutz Bäucker ist Vorsitzender des ADFC Kempten-Oberallgäu.
    Lutz Bäucker ist Vorsitzender des ADFC Kempten-Oberallgäu. Foto: Ralf Lienert

    Was sagt der ADFC Kempten-Oberallgäu zum Fahrradklima-Test?

    „Es geht nach wie vor im Schneckentempo voran, das muss besser werden,“ sagt Lutz Bäucker zu den Ergebnissen. Der Vorsitzende des ADFC Kempten-Oberallgäu fordert mehr Mut, mehr Willen und mehr Geld, um den Radverkehr in der Region sicherer und attraktiver für mehr Menschen zu machen. Bäucker: „Ich freue mich aber sehr über die sichtbaren Anstrengungen in allen sechs bewerteten Kommunen, das macht uns als ADFC Hoffnung.“

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