Seit es die Allgäuer Festwoche gibt, spielt die bäuerlichen Landwirtschaft bei dem Heimatfest in Kempten eine zentrale Rolle. Über viele Jahre war das Milchzelt für Besucherinnen und Besucher ein fester Anlaufpunkt, in den vergangenen Jahren begrüßte die Oberallgäuer Wirtsfamilie Rothärmel die Gäste auf dem Messeglände in „Mohrenwirts Milchwirtschaft“. Nun kündigt sich ein Wechsel an: Ab diesem Jahr bespielen die Käsermeistern Oliver Stich aus Ruderatshofen und Alfred Becker aus Immenstadt die Gastronomieeinheit rund um die Mensa der Realschule an der Salzstraße. Auch einen neuen Namen gibt es. „Zum Senn“ nennen die Wirte ihr Lokal.

Wirtsfamilie Rothärmel verabschiedet sich von der Festwoche
Seit 2014 waren Toni und Beate Rothärmel mit ihrem Konzept fester Bestandteil der Allgäuer Festwoche, teilt der Kempten Messe- und Veranstaltungsbetrieb (KMV) nun mit. „Über zehn Jahre servierten die leidenschaftlichen Wirtsleute Klassiker der regionalen Küche, die im Stammbetrieb ,Mohrenwirt‘ in Kranzegg ebenfalls gereicht wurden“, sagt KMV-Chefin Michaela Waldmann. Auch als das Traditionshaus in Kranzegg im Jahr 2023 niederbrannte, blieb die Wirtsfamilie der Festwoche treu.
„Vor einigen Wochen nun suchte die Familie das Gespräch mit den Verantwortlichen und bat um vorzeitige Entbindung aus dem Vertrag“, heißt es in einer Pressemitteilung. Persönliche Gründe erschweren demnach den Betrieb der Milchwirtschaft. Eine Nachfolge fand der KMV in dem Duo aus Stich und Becker.
Das erwartet die Gäste bei „Zum Senn“
Die beiden Käsermeister standen laut Waldmann schon im Jahr 2021 als Interessenten für eine Gastronomie auf der Bewerberliste. In intensiven Verhandlungen seien sich alle Beteiligten einig jetzt geworden, dass die Milchwirtschaft „Zum Senn“ in 2025 starten. Oliver Stich sei als Partner der Marke Allgäu und langjähriger Händler auf dem Kemptener Wochenmarkt in der Region bekannt. Seit vielen Jahren bewirtet er zusammen mit Alfred Becker, der nach seiner Zeit als Käsermeister in Hopferau über zehn Jahre bei der Stadt Immenstadt im Bereich Wirtschaftsförderung und Veranstaltungen gearbeitet hat, große Feste und Messen. Als „Gesichter der Allgäuer Milchwirtschaft“ sind die beiden laut Mitteilung auch bei der „Grünen Woche“ in Berlin oder Genussmessen wie „Food and life“ in München vertreten.

Ihr Konzept sieht vor, in der Mensa eine Wirtsstube einzurichten und die Räume mit einem Kupferkessel und Gebrauchsgegenständen aus der Käsküche auszustatten. Im Außenbereich wird der bereits im vergangenen Jahr erfolgreich betriebene Biergarten unter schattenspendenden Bäumen aufgebaut. Das Allgäuer Brauhaus bleibt dabei Partner. „Wir suchen die Nähe zur Milchwirtschaft, zu den Landwirten und Käsereien. Ein richtiger Stammtisch wird ein Herzstück sein“, sagt Alfred Becker zum Konzept. Oliver Stich gibt Einblicke ins Menü: „Natürlich finden sich die Allgäuer Kässpatzen frisch gehobelt auf unserer Speisekarte, doch unser Küchenchef hat auch neue Ideen für passende Sommergerichte.“ Der Vertrag läuft laut Mitteilung über drei Jahre. Die Milchwirtschaft „Zum Senn“ hat während der Allgäuer Festwoche von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
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