Die Vorbereitungen für den Neubau der Illerbrücke in Hirschdorf laufen bereits seit mehr als einem Jahr. Nun nimmt das Projekt von Stadt und Landkreis die nächste Hürde: Rund acht Millionen Euro wird das Bayerische Verkehrsministerium zuschießen. Die Gesamtkosten betragen laut der Kemptener Stadtverwaltung circa 11,5 Millionen Euro. Oberbürgermeister Thomas Kiechle sagt: „In Zeiten knapper Haushaltskassen ist dies eine sehr erfreuliche Mitteilung. Ohne Förderung könnte der Investitionsstau in der Infrastruktur nicht abgebaut werden.“
Schon 2023 Dämme für die neue Illerbrücke aufgeschüttet
Noch wird die Brücke aus dem Jahr 1968 für den Straßenverkehr genutzt - allerdings mit erheblichen Beeinträchtigungen, denn Autos und Laster sind per Ampel geschaltet nur auf einer Spur unterwegs. Schwere Schäden im Überbau machten die Einschränkungen nötig.
In unmittelbarer Nähe entsteht nun ein Neubau als Ersatz. Im Oktober 2023 rückten dafür bereits Baukolonnen an. Zunächst wurden Dämme aufgeschüttet, auf denen die neue Brücke und die Straßenanbindung verlaufen sollen.
Neubau in Hirschdorf startet im März 2025
Weil der Baugrund bis in eine Tiefe von 50 Metern aus Beckentonen besteht und deshalb einige Herausforderungen mit sich bringt, wurden die Dämme mit einer Auflast überschüttet. Das Gewicht sollte Wasser aus dem Boden pressen. Diese sogenannten Setzungen - also das Absinken - seien nun fast vollständig abgeklungen, erklärt Markus Wiedemann, Chef des städtischen Tiefbauamtes.
Damit stehe nun auch der Termin für den Baustart im März fest. Im ersten Schritt werden Wiedemann zufolge die Fundamente für Widerlager und Pfeiler hergestellt, anschließend wird der Überbau montiert. Ende des Jahres 2026 soll der Neubau dann stehen und befahrbar sein. Erst dann werde die bestehende Brücke abgerissen.
Kreisstraße wird breiter, Geh- und Radwege entstehen
Mit dem Neubau erfolgt auch der Ausbau der Kreisstraße KE 24/OA 24. Die Fahrbahn wird laut Mitteilung von sechs Meter auf 6,5 Meter verbreitert, Geh- und Radwege werden demnach auf 2,5 Meter ausgebaut. Verkehrsminister Christian Bernreiter nennt das Projekt einen „wichtigen Beitrag für mehr Verkehrssicherheit“. Kritische Punkte an der bestehenden Brücke sieht der Freistaat laut Mitteilung durch Schäden und Defizite bei der Tragfähigkeit und im Beton gegeben, außerdem fehle ein Rückhaltesystem und die Geländer seien zu niedrig.
Die Stadt Kempten und der Landkreis Oberallgäu teilen sich die restlichen Kosten bei dem gemeinsamen Projekt zur Hälfte. Nach Angaben von Tiefbauamtschef Wiedemann bleibt nach dem zugesagten Zuschuss je ein Eigenanteil von ungefähr zwei Millionen Euro.
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