Von einem „rappelvollen Jahr“ berichtete Bezirksvorstand Lothar Geist in der gut gefüllten Dietmannsrieder Festhalle bei der Bezirksversammlung des Bezirks 1 im ASM (Allgäu-Schwäbischer Musikbund). Höhepunkt war das Bezirksmusikfest in Heiligkreuz bei dem gleichzeitig das 200-jährige Bestehen der Musikkapelle Heiligkreuz gefeiert wurde. Die erste Vorsitzende der Kapelle Heiligkreuz, Julia Hengeler, war trotz eines Schlechtwettereinbruchs am zweiten Veranstaltungstag mit dem Publikumszuspruch sehr zufrieden und zeigte einen bunten Fest-Strauß an Fotos und Filmen.
Hohe Gema-Rechnungen für Jugendveranstaltungen belasten die Kapellen.
Über 2700 Musikerinnen und Musiker in 54 Gruppierungen sind im ASM-Bezirk 1 organisiert. Geist forderte die Politik auf, dieses geballte ehrenamtliche Engagement auch finanziell weiterhin zu unterstützen. Bei seinem Vorstoß, den in den 15 Jahren seiner Amtszeit unveränderten Zuschuss des Oberallgäuer Landkreises von 2000 Euro an die Gegebenheiten der heutigen Zeit anzupassen, sei er bei der Landrätin auf taube Ohren gestoßen. Stellvertretender Landrat Norbert Meggle, der mit einem Grußwort den Landkreis Oberallgäu vertrat, konnte zwar nichts zu den Finanzen sagen, stellte aber das soziale Engagement heraus, das die Kapellen neben der musikalischen Bereicherung für eine Dorfgemeinschaft erbringen. Das sah Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle in seinem Grußwort ganz ähnlich, sagte aber ebenfalls nichts zu Finanzen. Das tat dann Michael Weixler vom Musikverein Probstried, als er beklagte, dass für eine Jugendveranstaltung ohne Einkünfte für den Verein eine Gema-Rechnung von 800 Euro aufgelaufen sei. Er hätte sich in dieser Sache mehr Unterstützung vom ASM gewünscht. Centa Theobald stellte als Vizepräsidentin des ASM klar, dass das Problem bekannt sei, Verhandlungen mit der Gema aber selbst für den ASM sehr schwierig seien.
2025 gibt es kein Wertungsspielen. Nur zehn Gruppen hatten sich angemeldet.
Bezirksdirigent Georg Hartmann, der mit seiner Dietmannsrieder Musikkapelle auch den Abend umrahmte, stellte die Vielzahl der Ausbildungsmöglichkeiten für Musikerinnen und Musiker dar, die der ASM jedes Jahr anbietet. Mit der Beteiligung am Wertungsspielen, das er als Weiterbildungsangebot für die gesamte Kapelle betrachtet, ist Hartmann nicht zufrieden. Für 2025 hatten sich nur zehn Gruppierungen angemeldet, weshalb das Wertungsspielen abgesagt wurde. Aus dem Publikum wurde angeregt, den Modus des Wertungsspielens zu vereinfachen und den Zeitpunkt im Jahreslauf zu überdenken. Weixler regte an, die Form des Stundenchores stärker zu nutzen, bei denen die Kapellen die Möglichkeit bekommen, in einer Stunde ein unbekanntes Stück zu proben, was die Vorbereitungszeit verringere. Nach dem Vortrag gibt es dann ein Beratungsgespräch für die gesamte Formation. Hartmann versprach, die Anregungen zu prüfen. Schatzmeister Daniel Kiefert und die gesamte Vorstandschaft wurden einstimmig entlastet.
Bezirksmusikfest findet 2025 nicht statt. Dafür feiert der Musikverein Reicholzried 250 Jahre.
Heuer gibt es kein Bezirksmusikfest, informierte Bezirksvorstand Lothar Geist. Es hatte sich keine Kapelle dafür gemeldet. Stattdessen steigt in Reicholzried am 12. und 13. Juli ein Musikfest, mit dem die einheimische Kapelle „250 Jahre Blasmusik“ feiert.
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