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Doch kein Waldkindergarten in Altusried. Gemeinde hat genug Kita-Plätze.

Entgegen Allgäuer Trend

Genügend Kita-Plätze in Altusried: „Thema mit Explosionspotenzial“

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    Seit April 2024 hat der Bauernhofkindergarten in Kimratshofen geöffnet.
    Seit April 2024 hat der Bauernhofkindergarten in Kimratshofen geöffnet. Foto: Julia Geppert

    Zwar laufen aktuell noch die Anmeldungen für das kommende Kindergartenjahr, doch schon jetzt weiß die Gemeinde Altusried: Sie kann jedem Kind im Gemeindegebiet einen Kita-Platz anbieten - entgegen dem allgäuweiten Trend fehlender Betreuungsplätze. Deshalb öffnet die Gemeinde den bislang geplanten Waldkindergarten nun doch noch nicht, wie der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mit zwei Gegenstimmen entschied.

    Seit März sind laut Bürgermeister Max Boneberger die Kita-Anmeldungen in Altusried stark zurückgegangen. Das liege womöglich an den erhöhten Preisen für die Betreuung oder daran, dass Eltern zunächst mehr Bedarf angemeldet hätten, als sie eigentlich haben. In jedem Fall gibt es im September genügend Kita-Plätze im Gemeindegebiet, sagt Boneberger.

    Waldkindergarten in Krugzell kommt doch nicht

    Noch vor einem Jahr fehlte es der Kommune an Betreuungsplätzen, sagt Boneberger: „Mich freut besonders, dass wir uns deshalb vorbereitet haben und dass das jetzt Früchte trägt.“ Zwei Kindergärten hat die Gemeinde im vergangenen Jahr eröffnet - die „Pusteblume“ in Altusried und den Bauernhofkindergarten in Kimratshofen.

    Bis zuletzt plante die Gemeinde, noch einen weiteren Kindergarten in Krugzell zu eröffnen - den Waldkindergarten mit weiteren 15 bis 20 zusätzlichen Plätzen. Der sei laut Boneberger bereits von der Kita-Fachaufsicht genehmigt worden. Doch mit den zurückgehenden Anmeldungen seit März sei ein neuer Kindergarten nun nicht länger notwendig.

    Ausreichend Kita-Plätze in Altusried

    Für den Fall, dass sich bei der Anzahl der Anmeldungen künftig noch etwas verändert und der Waldkindergarten doch gebraucht werde, hat die Gemeinde 60.000 Euro im aktuellen Haushaltsplan hinterlegt, erklärt Boneberger: „Damit sind wir handlungsfähig. Die Entscheidung gegen den Waldkindergarten ist also nicht in Stein gemeißelt.“ Im November will die Gemeinde erneut beraten, ob es im kommenden Jahr einen Waldkindergarten geben soll.

    Die aktuell ausreichenden Kita-Plätze würden laut Boneberger auch dem hohen Betreuungsbedarf in Krugzell zugutekommen. Dort läuft der Betrieb im Kindergarten St. Michael seit vergangenem Jahr mitunter in vier Baucontainern. Diese will die Gemeinde nun zum September abschaffen. Damit spare die Kommune die jährliche Containermiete von rund 120.000 Euro - 31.000 Euro pro Stück. Im August 2026 laufe die Genehmigung für die Container ohnehin aus, sagt der Rathauschef: „Wir wussten von Anfang an, dass das nur eine Übergangslösung ist.“

    Kein Kita-Platz für alle im eigenen Wohnort

    Allerdings hat das Kita-Platz-Thema „Explosionspotenzial“, sagt Boneberger. Nicht alle seien mit der Planänderung der Gemeinde einverstanden. Zum Beispiel die Eltern der Kita-Kinder in Krugzell, sagt Gemeinderätin Tina Hartmann (Wählergemeinschaft Krugzell) während der Sitzung: „Bei uns herrscht Unmut. Wir hätten eine Punktlandung gehabt, was die Platzverteilung betrifft.“ Mit der veränderten Planung der Gemeinde könne jetzt nicht mehr jedes Kind aus Krugzell auch in Krugzell betreut werden.

    Doch Bürgermeister Max Boneberger hält die neue Lösung für sinnvoll: „Warum sollten wir einen neuen Kindergarten eröffnen, wenn wir woanders im Gemeindegebiet genügend Plätze haben?“ Eltern könnten seiner Meinung nach nicht davon ausgehen, einen Kita-Platz auch im eigenen Wohnort zu bekommen. Schließlich könne sich die Gemeinde nicht leisten, Container in Krugzell aufzustellen und gleichzeitig freie Plätze in Altusried vorzuhalten.

    In Frauenzell eröffnet die Gemeinde dieses Jahr noch einen weiteren Kindergarten und „den Waldkindergarten haben wir noch in der Hinterhand“, sagt Boneberger. Was Kita-Plätze betrifft, sei Altusried hervorragend aufgestellt: „Wir haben viele Herausforderungen in Altusried. Dort nicht.“

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