Mitte April fuhr laut Polizei ein 56-Jähriger in Kempten auf der Rottachstraße Richtung Innenstadt. Als er jemanden überholen wollte, geriet er plötzlich mit hoher Geschwindigkeit nach links, kam von der Fahrbahn ab und raste in ein Bushaltestellenhäuschen. Die Beifahrerin des 56-Jährigen wurde leicht verletzt, alle anderen Unfallbeteiligten blieben unverletzt. Seither ist die mittlere Metallsäule des Haltestellendaches beschädigt - es ist sogar einsturzgefährdet, wie kürzlich ein Schadensgutachter feststellte.
Der Unfall liegt bereits Wochen zurück. Noch immer ist das Bushaltestellenhäuschen vorsorglich mit rot-weißem Flatterband abgesperrt, denn die Statik ist gefährdet, sagt Thomas Kappler von den Kemptener Verkehrsbetrieben (KVB). Das Häuschen in der Rottachstraße sei kein Standardmodell, sondern ein Spezialbau. Deshalb ist es laut Kappler nicht einfach zu ersetzen.
Warum ist die Bushaltestelle Rottachstraße in Kempten gesperrt?
Da es sich um eine Sonderkonstruktion handele, schätzt Kappler den durch den Unfall entstandenen Schaden auf rund 20.000 Euro. „Das ist vermutlich ein wirtschaftlicher Totalschaden“, sagt Kappler. Genaueres soll das Gutachten zeigen, das der Sachverständige derzeit noch erstelle. Die Kosten für die Reparatur müsse schlussendlich der 56-Jährige tragen, der den Unfall verursacht hat.
Bis die KVB das Bushaltestellenhäuschen in der Rottachstraße ersetzt, soll das Dach laut Kappler provisorisch gestützt werden, damit ein Einsturz verhindert wird. Eine Alternative für Fahrgäste gebe es bis dahin nicht. Weil es ein Fall für die Versicherung ist, zieht sich der Prozess hin, sagt Kappler: „Das müssen wir leider hinnehmen.“
Dass Bushaltestellenhäuschen im Kemptener Stadtgebiet beschädigt werden, kommt laut Kappler gelegentlich vor. Das passiere wegen Unfällen oder auch mutwilliger Zerstörung. Aber dass das Dach dadurch einsturzgefährdet sei, wie aktuell in der Rottachstraße, sei ein Ausnahmefall.
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