Gertraud Holzhacker kam 1915 in der Memminger Straße 97 auf die Welt, besuchte die Höhere Mädchenschule, feierte 1931 ihre Absolvia und arbeitete anschließend in England und Frankreich. 1936 begann sie beim Allgäuer Überlandwerk im Büro. Ihre Erlebnisse im Ausland und in Kempten hielt sie in einem Tagebuch fest, das ihre Tochter Annelie Wollmann nun hervorholte. Darin steht auch, wie die Kemptenerin das Kriegsende 1945 erlebte: „Mittags ist es im Vergleich zu den vorhergehenden Tagen auffallend ruhig. Die endlosen Ströme von deutschen Lastkraftwagen der Wehrmacht, von Personenautos der Bonzen-Offiziere, die sich von der Front drücken, und dann die Kolonnen unserer armen Infanteristen, die zu Fuß dem Feind zu entrinnen suchen. Alle sind wie weggeblasen von der Straße. Die Stille ist ganz unheimlich.“
75 Jahre Kriegsende