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Gitarrist Ritchie Blackmore ist 80. Mit „Smoke on the Water“ von Deep Purple wurde er berühmt

Gitarren-Held ist 80 Jahre alt

Ritchie Blackmore ist 80: Der Kemptener Liviu Jean Manciu erklärt, warum er eine Gitarren-Ikone ist

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    Gitarrist Ritchie Blackmore hat mit der britischen Hard-Rock-Band Deep Purple Geschichte geschrieben.
    Gitarrist Ritchie Blackmore hat mit der britischen Hard-Rock-Band Deep Purple Geschichte geschrieben. Foto: Jens Kalaene/dpa

    Ritchie Blackmore ist 80. Der Gitarrist, der mit Deep Purple Rock-Geschichte geschrieben hat, ist für viele Gitarristen eine Ikone, so auch für den Kemptener Liviu Jean Manciu: „Ritchie Blackmore ist für mich mit Jimi Hendrix der größte Rock-Gitarrist“, sagt der 64-Jährige. Mit „Smoke on the Water“ schrieb Blackmore, der am 14. April 1945 im englischen Ferienort Weston-super-Mare (bei Bristol) als Richard Hugh Blackmore geboren wurde, den berühmtesten Gitarrenriff aller Zeiten. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum ihn Liviu Jean Manciu verehrt.

    „Smoke on the Water“ freilich ist die Visitenkarte Ritchie Blackmores. „Als Gitarrist hat er eine eigene Quarten-Technik entwickelt. Der Song besteht im Grunde nur aus gezupften Quarten, die wie Melodien klingen“, erzählt Manciu. Diese Riff-Technik sei von vielen übernommen worden - nicht nur von Rock-Gitarristen. In „Briso do mar“ verbeuge sich etwa der brasilianische Bossa-Nova-Gitarrist Baden Powell vor dem „Quarten-Meister“ Blackmore.

    Blackmore habe zudem die Tremolo-Technik von Jimi Hendrix weiterentwickelt und zweistimmige Solos in die Rock-Musik eingeführt, was später von Bands wie Queen, Iron Maiden oder Judas Priest aufgegriffen wurde. Manciu schätzt Blackmore auch wegen seiner eleganten Slide-Technik, und weil er auf Effekte wie Halls und Delays verzichtet.

    Große Ritchie-Blackmore-Solos: „Child in Time“ und „Highway Star“

    Sein schönstes Solo liefere Blackmore im Deep-Purple-Klassiker „Child in Time“ von 1970: „Es hat eine sehr schöne Melodie und besticht durch schnelle Läufe“, sagt der Kemptener Gitarrist, der solo und mit diversen Projekten unterwegs ist (The Gendrix, Electrissimo, Antares). Auch Blackmores Faible für klassische Musik sei dort erkennbar. „Er hat einen eigenen Stil aus Blues, Rock ‘n‘ Roll und Klassik entwickelt. Noch ein anderes Blackmore-Solo begeistert Manciu seit jeher: „Highway Star habe ich als kleiner Junge auswendig pfeifen können.“ Die beste Deep-Purple-Platte ist für Manciu das Live-Doppel-Album „Made in Japan“ von 1972: „Da sind alle fünf Musiker super drauf, und die Band klingt wie ein riesiges Orchester. Das kann man nicht mehr toppen.“

    Ist seit über 50 Jahren ein großer Fan von Ritchie Blackmore: der Kemptener Gitarrist Liviu Jean Manciu.
    Ist seit über 50 Jahren ein großer Fan von Ritchie Blackmore: der Kemptener Gitarrist Liviu Jean Manciu. Foto: Ulla Mayer-Raichle

    Wie Led-Zeppelin-Gitarrist Jimmy Page (81) hat sich Ritchie Blackmore in den 1960er Jahren in London zunächst als Sessionmusiker einen Namen gemacht, bevor er ab 1968 mit „Deep Purple“ in den Rock-Himmel abhob. Dabei lieferte sich Blackmore immer wieder wüste Wort-Gefechte mit Sänger Ian Gillan.

    „Blackmore war der Ansicht, dass die Gitarre wichtiger ist als der Gesang“, sagt Manciu. Nach der Trennung von Deep Purple im Jahr 1975 gründete Blackmore die Hard-Rock-Band Rainbow; von 1984 bis 1993 gehörte er dann wieder Deep Purple an, nach einer kurzen Reunion von Rainbow gründete er 1997 mit Sängerin und Ehefrau Candice Night die Renaissance-Folk-Rockband „Blackmore‘s Night“, mit der er immer noch unterwegs ist.

    Bei einem Deep-Purple-Konzert in Memmingen trifft der Kemptener unerwartet sein Idol

    Seit über 50 Jahren verfolgt Liviu Jean Manciu die Karriere seines Idols Ritchie Blackmore. Einmal hat er ihn sogar zufällig getroffen: bei einem Deep-Purple-Konzert 1993 in Memmingen. Manciu war im Auftrag einer Plattenfirma dabei und begegnete urplötzlich seinem Gitarren-Helden hinter der Bühne. Außer einem „Hello“ brachte er aber nichts heraus.

    „Ich traute mich einfach nicht“, sagt der Kemptener und lacht. Der Auftritt im Allgäu hat Ritchie Blackmore jedoch zu einem kleinen, feinen akustischen Instrumentalstück inspiriert, dem er prompt den Titel „Memmingen“ gab, wie Manciu sagt. „Zu finden ist es auf dem Debütalbum von Blackmore‘s Night, Shadow of the Moon.“

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