Unter dem Eindruck der heißen Tage Anfang Juli hat in Kempten die Arbeit an einem Hitzeaktionsplan begonnen. Dazu trafen sich Vertreterinnen und Vertreter von Klimaschutzbeirat und AG Klimawandel zu einem Workshop im Rathaus. Das Ziel des Projektes ist es unter anderem, die Gesundheit der Menschen in der Stadt zu schützen, beispielsweise durch Vorsorge gegen hitzebedingte Erkrankungen. Ein besonderer Fokus soll auf Risikogruppen liegen. Zudem sollen die Stadtbewohner durch Wetterwarnsysteme frühzeitig alarmiert werden, wenn die Temperaturen stark steigen, Zuständigkeiten und Abläufe klar geregelt werden sowie ausreichend kühle Räume und Trinkwasser-Spender bereitstehen.
Gefährdete Gruppen in Kempten besser schützen
Bei dem Workshop im Rathaus befassten sich verschiedene Arbeitsgruppen mit den Auswirkungen von Hitze auf die Menschen in der Stadt und mögliche Strategien, um die Auswirkungen der heißen Temperaturen abzumindern und besonders Betroffenen zu helfen. Der Hitzeaktionsplan, der jetzt erarbeitet wird, zielt darauf ab, die Herausforderungen zunehmender Hitzeperioden durch den Klimawandel zu bewältigen. Das Konzept hat das Ziel, die Bevölkerung – insbesondere gefährdete Gruppen wie ältere Menschen, Kleinkinder und Kranke – frühzeitig zu schützen und auf Hitzewellen vorzubereiten.
Die Temperaturen in Kempten steigen
Nicht nur die jüngste Hitzewelle, sondern auch die Langzeitbetrachtung macht deutlich, dass sich Kempten auf steigende Temperaturen einstellen muss. Die Alpenregion und Kempten erwärmen sich deutlich schneller als der globale Durchschnitt, erklärte Klimaschutzmanagerin Anita Bernschneider. Seit 1900 zeigen verschiedene Messreihen eine Temperatursteigerung von 2,4 Grad und bis zu 50 Frosttage weniger seit 1910. Diese Entwicklung belaste nicht nur die Umwelt, sondern auch die Bewohner der Stadt, weshalb dringender Handlungsbedarf bestehe, erklärte Bernschneider. Die Stadt hat bereits auf diese Entwicklungen reagiert: Trinkwasserbrunnen wurden an verschiedenen Stellen der Stadt aufgebaut. Zudem sei eine Befragung in unterschiedlichen sozialen Einrichtungen durchgeführt und versucht worden, die Bürgerinnen und Bürger für das Thema zu sensibilisieren.
Der Hitzeaktionsplan in Kempten soll den Fokus dabei vor allem auf schnell umsetzbare Maßnahmen legen – und keine tiefgreifenden Analysen oder Studien beinhalten. Ziel ist eine pragmatische Grundlage für kurzfristige Reaktionen auf Hitzewellen. Zudem soll ein Leitfaden erarbeitet werden, der allen Menschen hilft, aber vor allem soziale Einrichtungen wie Seniorenheime bei ihrer Arbeit mit besonders gefährdeten Risikogruppen unterstützen soll.
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