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Hund an Silvester in Kempten angefahren: Kritik an Besitzern

Vorfall an Silvester in Kempten

Hund an Silvester offenbar angefahren und verletzt zurückgelassen - nun gibt es auch Kritik an den Haltern

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    Hund Harry wurde an Neujahr in Kempten schwer verletzt aufgefunden.
    Hund Harry wurde an Neujahr in Kempten schwer verletzt aufgefunden. Foto: Benjamin Liss

    Es ist ein Vorfall, der bestürzt, aber auch Kritik an den Besitzern des in der Silvesternacht angefahrenen Hundes Harry schürt. Das Tier, das einem Kemptener Ehepaar gehört, war am 31. Dezember abends panisch entlaufen und dann offenbar von einem Auto angefahren und schwer verletzt worden. Von dem Fahrzeugführer fehle noch jede Spur, sagt die Polizei, die weiter nach Zeugen sucht.

    Die Besitzer seien mit dem Hund der Rasse Rhodesian Ridgeback an Silvester kurz vor Mitternacht in den Garten gegangen. Wie das Ehepaar mitteilte, war der Hund an einer fünf Meter langen Leine. „Es war alles sehr ruhig, nicht wie die letzten Jahre“, sagte der 32-jährige Halter von Hund Harry. Doch der Knall eines Böllers habe ausgereicht, dass sich der Ridgeback erschrocken losriss und davonrannte. Die Besitzer hätten sofort die Polizei informiert und sich auf die Suche nach ihrem Hund gemacht. Am Neujahrsmorgen dann der Schock: Harry wurde stark blutend und schwer verletzt auf einer Treppe in Kempten gefunden, teilten die Halter mit. In der Tierklinik in Blaichach habe sich herausgestellt, dass der Hund offenbar von einem Auto angefahren worden war. Das Tier hat den Besitzern zufolge beide Vorderpfoten sowie das Brustbein gebrochen.

    Vermutlich wurde Hund Harry in Kempten angefahren. Die Verletzungen: beide Vorderpfoten sowie das Brustbein sind gebrochen.
    Vermutlich wurde Hund Harry in Kempten angefahren. Die Verletzungen: beide Vorderpfoten sowie das Brustbein sind gebrochen. Foto: Benjamin Liss

    Hund Harry wurde vermutlich in der Bahnhofstraße in Kempten angefahren

    Das Ehepaar erstattete am Neujahrsmorgen Anzeige bei der Polizei, sagt Pressesprecher Dominic Geißler. Mittlerweile habe sich ein Zeuge gemeldet, der den Unfallort auf die Bahnhofstraße in Kempten auf Höhe des Ärztehauses eingrenzen könne. Dort habe der Mitteiler eine größere Blutspur entdeckt. Mehr Hinweise gibt es noch nicht, sagt Geißler auf Anfrage unserer Redaktion. Da die Verletzungen von Hund Harry auf einen Zusammenstoß mit einem Auto hindeuten, stehe derzeit der Verdacht auf Unfallflucht im Raum. Die Verkehrspolizei ermittelt und nimmt Hinweise unter der Telefonnummer 0831/99090 entgegen.

    Neben Bestürzung über das Verhalten des Autofahrers wird nach dem Vorfall auf den sozialen Netzwerken auch Kritik an den Tierbesitzern laut. „Der Hund tut mir zweimal leid. Zum Ersten mit dem gewissenlosen Besitzer, der an Silvester kurz vor Mitternacht mit ihm in den Garten geht und zum Zweiten, dass er in seiner Panik angefahren und liegen gelassen wurde“, schreibt ein Leser auf Facebook. Auch weitere Nutzer des Internet-Netzwerks kritisieren die Halter aus demselben Grund. (Lesen Sie auch: Katze verschwindet in Kempten und taucht nach über zwei Monaten im Ostallgäu wieder auf)

    An Silvester abends nicht mehr mit Hunden nach draußen gehen

    Tierpflege-Helfer beim Kemptener Tierheim, Christoph Wilczynski, findet das Verhalten von Harrys Besitzern ebenfalls problematisch: „Mit Hunden sollte man an Silvester zu so später Stunde einfach nicht mehr rausgehen.“ Der Mitarbeiter habe bereits um 22 Uhr die Luken am Tierheim dichtgemacht, um den Tieren möglichst viel Ruhe zu verschaffen. Noch bestürzter ist er aber wegen des gesuchten Autofahrers: „So ein Verhalten löst Aggressionen bei mir aus.“

    Dieses Silvester sei es im Tierheim in der Dieselstraße sehr ruhig gewesen, auch die Notzwinger für entlaufene Tiere seien leer geblieben. „Ich hätte absolut nichts dagegen, wenn es jedes Jahr ein Böllerverbot gibt“, sagt der Tierpfleger.

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