Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kempten
Icon Pfeil nach unten

Improvisation ist seine Leidenschaft

Kempten

Improvisation ist seine Leidenschaft

    • |
    • |
    Junge Talente: Schlagzeuger Jonathan Würth
    Junge Talente: Schlagzeuger Jonathan Würth Foto: Christoph Kölle

    „Ich wollte etwas spielen, auf das ich draufhauen kann“, sagt Jonathan, der in die dritte Klasse der Gustav-Stresemann-Schule in Kempten geht. Klarinette, wie Schwester Clara oder früher seine Mutter, kam daher definitiv nicht infrage. Mit fünf Jahren ging er stattdessen zu den Trommelzwergen der Musikschule. Mit sechs Jahren erhielt er seine erste eigene kleine Trommel. „Darauf oder auf Kissen hab ich dann mit den Händen getrommelt“, erzählt Jonathan. „Oder mit Kochlöffeln“, wirft sein Vater Hans-Jörg grinsend ein. Nach eineinhalb Jahren Unterricht in der Musikschule bei Lehrer Robert Rossmanith hat der junge Schlagzeuger schließlich sein eigenes Drumset bekommen.

    „Wir haben aber erst mal die Nachbarn gefragt, ob es in Ordnung ist“, sagt Jonathan hinsichtlich der Lautstärke. Auch der Platz spielte eine Rolle: Glücklicherweise wurde zu dieser Zeit der bis dahin als Wohnung vermietete Keller frei – ein idealer Standort für das Schlagzeug, wo Jonathan bis heute täglich übt.

    „Ab und zu braucht er dazu einen kleinen Anstoß“, sagt sein Vater. Aber prinzipiell sei er von sich aus „sehr motiviert“. Auf dem Marimbafon – ein typisches Ergänzungsinstrument für Schlagzeuger – improvisiert er abends gerne mit dem Papa, der ihn auf dem Klavier begleitet. Hinzu kommen eine halbe Stunde Schlagzeug und 20 Minuten auf der Gitarre pro Tag. Denn mittlerweile lernt Musiktalent Jonathan, der am liebsten alles ausprobieren würde, ein zweites Instrument.

    „Für die Gitarre habe ich mich wegen Heavy Metal entschieden“, sagt er. Diese Musikrichtung möge er am meisten; später möchte er dann auf die E-Gitarre umsteigen. Als Lieblingsbands zählt Jonathan Epica, Nightwish und Iron Maiden auf. Wenn er älter ist, möchte der Kemptener selbst in einer Band spielen. „Ich mag aber auch Techno mit viel Bass.“ Es sei bloß doof, dass es die Musik hauptsächlich auf Partys gebe: „Dafür bin ich noch zu jung.“

    Zu jung war der Neunjährige auch fürs Weiterkommen beim „Jugend musiziert“-Wettbewerb, bei dem er mit einem selbst komponierten Stück antrat. Zwar erhielt er mit 23 Punkten einen ersten Preis, durfte aber nicht am Landeswettbewerb teilnehmen – was ihn ärgert. Beim Solo-/Duo-Wettbewerb des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes war das anders: Da durfte er beim Landesentscheid neulich in Marktoberdorf mitmachen und ergatterte prompt mit 93 von 100 möglichen Punkten den dritten Platz in seiner Altersklasse.

    Neben der Musik, ist ihm ein sportliches Hobby sehr wichtig, sagt Jonathan. Momentan sei er wieder auf der Suche nach etwas Neuem. Taek Won Do und Handball habe er bereits ausprobiert. Letzteres möchte er eventuell wieder anfangen: „Dann kann mich mein älterer Bruder vielleicht trainieren.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden