Ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit stand jüngst die Cambonatura-Radrundfahrt mit Oberbürgermeister Thomas Kiechle. Vier Projekte zeichneten er und Klimaschutzmanager Thomas Weiß im Rahmen der Nachhaltigkeits- und Umweltinitiative der Stadt Kempten aus. „Bei diesem Thema kommt es auf jeden Einzelnen an. Ich bin beeindruckt von dem Engagement“, sagte Kiechle bei der Übergabe der ersten Klima-Kümmerer-Plakette.
Cambonatura: Kempten vergibt "Klima-Kümmerer"-Plakette
Die nahm an der Kemptener Wittelsbacherschule Frank Niedermeier, der stellvertretende Schulleiter, für das Engagement seiner Schüler entgegen. Die Stadt Kempten forcierte vor der Pandemie das Thema Mülltrennung an Schulen und startete mit sieben Pilotschulen, unter anderem der Wittelsbacherschule.
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„Diese wiederum setze das Thema mehr als nachhaltig um“, sagte Kiechle. Die Schüler beschlossen, die Müllbehälter aus Abfall selbst zu bauen. „Unsere Körbe für Plastikmüll sind aus veralteten Landkarten. Die Kartons für Altpapier sind bemalte und beklebte Bananenkisten“, erklärte Niedermeier mit Stolz auf seine Schüler.

Weitere Auszeichnungen erhielten das AÜW in Person von Geschäftsführer Michael Lucke sowie Tobias Sirch, Chef des gleichnamigen Autohauses. Sirch stellte zwei E-Autos zur Verfügung für das Carsharing, das er unter anderem seit 2020 in der Grabengasse betreibt. Das AÜW übernahm dort laut Stadt seinerzeit die Kosten für zwei Ladesäulen und stellt seither den Strom. „Umweltfreundlicher als mit einem geteilten E-Auto kann man nicht unterwegs sein“, sagte Sirch.
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Aufgrund der positiven Resonanz sieht er Potenzial, das Projekt auszuweiten, und bekommt dabei Rückenwind von Lucke. „Wir wären dabei“, sagte der AÜW-Chef zur Freude von OB Kiechle, der beide als „E-Pioniere“ sieht.
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Thomas Weiß, Klimaschutzmanager der Stadt Kempten, übernahm die Ehrung von Thomas Blodau, dem Vorsitzenden des LBV Kempten/Oberallgäu. Mit Unterstützung der Stadt baute Blodau mit seinem Verein eine Eidechsenburg am Parkplatz der Kleingartensiedlung im Seggers.

„Hier finden die Tiere eine Rückzugsmöglichkeit und gute Lebensbedingungen“, sagte Blodau, der zunächst ein großes Loch aushob, es unter anderem mit großen Steinen und einem Baumstumpf auffüllte und es anschließend bepflanzte. „Der Ordnungswahn in vielen Gärten ist für die Eidechsen nichts. Sie haben kaum noch Lebensraum. Da wollten wir etwas tun“, erklärte Blodau sein Engagement.
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Ebenfalls die Füße nicht still halten Marlene Ambrosch und Sybille Dumreicher. Sie erhielten von OB Kiechle eine Auszeichnung für ihren Einsatz rund um den Schwabelsberger Weiher. Seit 1997 gehen die beiden Kemptenerinnen mehrfach in der Woche dort spazieren und sammeln Müll. Sogar eine alte Waschmaschine haben die beiden schon dort gefunden. „Das ist ein vorbildliches Beispiel für Eigeninitiative. Das ist aller Ehren wert“, lobte OB Kiechle bei der Übergabe.