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Stadt Kempten will klimafreundlicher werden, scheitert aber am Budget. Energiebericht 23/24

Energiebericht Stadt Kempten

„Manchmal kann man sich Sparen nicht leisten“: Energiebilanz der Stadt Kempten

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    Um künftig mehr CO2 einzusparen, fehlt der Stadt Kempten aktuell das Budget.
    Um künftig mehr CO2 einzusparen, fehlt der Stadt Kempten aktuell das Budget. Foto: Ralf Lienert

    Wie viel Strom, Wärme und Wasser brauchen Schulen, Kindergärten oder die Feuerwehr in Kempten? Das kann die Stadtverwaltung nun mithilfe der Software „Wiritec“ in allen knapp 90 energierelevanten Gebäuden der Stadt überprüfen, sagt Jürgen Siegert vom Amt für Gebäudewirtschaft in der jüngsten Sitzung des Klimaschutzbeirates. Die Energiebilanz für 2023 und 2024 sei positiv. Künftig noch mehr Energie und CO2 zu sparen, scheitere jedoch am Budget der Stadt.

    Fernwärme, Erdgas, Biomasse, Wärmepumpen-Strom und Öl seien die städtischen Hauptenergieträger, sagt Siegert. Der Heizenergieverbrauch der Stadt liege aktuell bei circa 82 Kilowattstunden pro Quadratmeter pro Jahr und sei im Vergleich zu den Vorjahren leicht gesunken, erklärt Siegert. Das Gleiche gelte für den Stromverbrauch, der aktuell bei rund 17 Kilowattstunden pro Quadratmeter pro Jahr liege. Überdimensionierte Wasserrohre habe die Stadt ersetzt. Daher sei auch der Wasserverbrauch leicht gesunken – auf 250 Liter pro Quadratmeter jährlich.

    Doch Siegert rechnet damit, dass der Verbrauch von Wärme, Strom und Wasser künftig eher steigen, als weiter sinken wird: „Damit müssen wir uns anfreunden.“ Grund dafür seien in Zukunft mehr elektrische Verbraucher, wie E-Autos, mehr Beleuchtungen, mehr EDV- und Medientechnik, mehr Wärmepumpen, aber auch mehr Wasserrohrbrüche in städtischen Gebäuden.

    „Uns fehlt schlichtweg das Budget“

    Um den erhöhten Energieverbrauch zu kompensieren, mit dem Siegert künftig rechnet, könnten Photovoltaik-Anlagen auf Dächern städtischer Gebäude hilfreich sein. Für die Grundschule Kottern habe die Stadt erst kürzlich eine PV-Anlage in Auftrag gegeben. Doch für weitere fehle der Stadt schlichtweg das Budget, sagt Siegert: „Sicherheitsaspekte haben Vorrang. Heizungen und Brandmeldeanlagen müssen zuerst ausgetauscht werden, bevor wir über PV-Anlagen sprechen können.“ Aktuell hat die Stadt sechs PV-Anlagen, zum Beispiel auf der Realschule in der Salzstraße, dem Bauhof und dem Stadttheater.

    Energie aus Erdgas sei aktuell für circa 60 Prozent der jährlichen CO2-Emissionen der Stadt Kempten verantwortlich, decke allerdings nur rund 25 Prozent des städtischen Energiebedarfs, erklärt Siegert. Die Stadt spare durch die Umstellung von Gas auf Fernwärme bereits CO2 ein. Um zusätzliche Maßnahmen zur CO2-Einsparung auf den Weg zu bringen, fehle jedoch auch hier das Budget. „Mit den vorhandenen Mitteln können wir den bisherigen Stand bestenfalls halten“, sagt Siegert: „Manchmal kann man sich Sparen nicht leisten.“

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