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Stadtgärtnerei Kempten pflanzt für den Sommer 60.000 neue Pflanzen in der Stadt

Blumenschmuck in Kempten

„Manchmal gießen wir bei Regen“: Wie die Stadtgärtnerei für mehr Grün in Kempten sorgt

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    Stefanie Waizenegger (links) und Norbert Klein von der Stadtgärtnerei Kempten bepflanzen die Beete im unteren Hofgarten vor der Orangerie.
    Stefanie Waizenegger (links) und Norbert Klein von der Stadtgärtnerei Kempten bepflanzen die Beete im unteren Hofgarten vor der Orangerie. Foto: Martina Diemand

    Mit der Pflanzenschaufel in der rechten Hand sticht Stefanie Waizenegger ein Loch in die trockene und lockere Erde, mit der linken Hand setzt sie ein Salbei-Pflänzchen in das Loch. Die umliegende Erde glättet sie mit der Schaufel - keine fünf Sekunden dauert das. Auf diese Weise haben die Gärtnerin und ihr Kollege Norbert Klein von der Stadtgärtnerei Kempten im Handumdrehen eines der runden Beete im unteren Hofgarten vor der Orangerie neu gestaltet. In den kommenden zwei Wochen werden sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen für den Sommer rund 60.000 neue Beetpflanzen im Kemptener Stadtgebiet einsetzen.

    Die meisten dieser neuen Pflanzen züchtet die Stadtgärtnerei selbst, sagt Michael Eisenhauer, Leiter für Grünpflege: „Das Gewächshaus platzt gerade aus allen Nähten.“ Spätestens in drei Wochen, wenn alle Zierpflanzen in Kempten verteilt sein sollen, sei wieder Platz für Pflanzen im Gewächshaus. „Das muss auch so sein“, meint Eisenhauer: „Wir züchten dann die gleiche Menge an Zierpflanzen nochmal für Herbst und Winter.“

    „Gießen ist auch eine kleine Kunst“

    An 80 Standorten und auf einer Fläche von 1600 Quadratmetern tauscht die Stadtgärtnerei in Kempten nach den Frühlingsmonaten viele der Beetpflanzen durch neue aus, die sich besser für die Sommermonate eignen. Wechselbepflanzung nennt das Eisenhauer. Die Salbei-Pflänzchen, die Stefanie Waizenegger und ihre Kollegen gerade im Hofgarten pflanzen, tausche die Stadtgärtnerei voraussichtlich Ende Oktober gegen neue Pflanzen für Herbst und Winter.

    In vier Wochen soll der Salbei im Hofgarten blühen und damit „vermarktungsfähig“ sein, wie Eisenhauer sagt. Schließlich sei der Hofgarten eines der Aushängeschilder der Stadt Kempten. Nach dem Einsetzen der Pflänzchen gießen Waizenegger und ihre Kollegen das Beet.

    Seit 2002 leitet Michael Eisenhauer die Grünpflege der Stadtgärtnerei. Er hat schon seine Ausbildung zum Zierpflanzengärtner bei der Stadtgärtnerei in Kempten absolviert.
    Seit 2002 leitet Michael Eisenhauer die Grünpflege der Stadtgärtnerei. Er hat schon seine Ausbildung zum Zierpflanzengärtner bei der Stadtgärtnerei in Kempten absolviert. Foto: Martina Diemand

    „Gießen ist auch eine kleine Kunst“, meint Eisenhauer. Wenn es sehr heiß ist, nutze das Team rund 100.000 Liter Wasser in der Woche zum Blumengießen. Vieles davon werde in Zisternen unter der Stadtgärtnerei gelagert. Im Hofgarten komme laut Eisenhauer Trinkwasser der Stadt aus unterirdischen Anzapfstellen zum Einsatz. Zwar habe die Stadtgärtnerei mittlerweile zehn elektronische Feuchtigkeitssensoren im Stadtgebiet verteilt, doch gegossen werde immer noch per Handbrause.

    Wie viel Eisenhauer und sein Team gießen, hänge letztlich vom Wetter ab, sagt er: „Manchmal gießen wir, obwohl es regnet und dann werden wir natürlich belächelt.“ Doch häufig reiche der Regen nicht aus, um die Pflanzen ausreichend zu versorgen. „Wenn sie mal richtig gut eingewurzelt sind, dann kommen die aber auch mal zehn bis vierzehn Tage ohne Niederschlag aus.“

    „Schaut wirklich toll aus. Wie immer.“

    Besonders reizvoll seien für Eisenhauer Aufgaben mit einem gärtnerischen und gestalterischen Anspruch - so wie die Eröffnung des Kornhauses vor wenigen Wochen: „Wir hatten die Farben vorgegeben und ein Budget und sollten vier Stockwerke gestalten.“ Letztlich stellte die Stadtgärtnerei junge Birken auf, die zum Teil drei Meter hoch waren. Die sollen laut Eisenhauer im Laufe des Jahres im Kemptener Stadtgebiet ausgepflanzt werden: „Dann waren die nicht nur Deko für zwei Tage, sondern dürfen danach noch weiter wachsen.“

    Das Blumenbild im Barockstil vor der Orangerie kreiere die Stadtgärtnerei jedes Jahr neu und stimme die Farben der Pflanzen aufeinander ab. Bei Besucherinnen und Touristen komme das meist gut an, sagt Eisenhauer: „Wir bekommen viel Lob per E-Mail, Anrufe oder Postkarten für unsere Arbeit.“ Auch ein älterer Herr, der gerade Richtung Orangerie vorbeischlendert, lobt die Arbeit von Stefanie Waizenegger und ihren Kollegen: „Schaut wirklich toll aus. Wie immer.“

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