Ein Paar wünscht sich sehnlichst ein Kind. Auf natürlichem Weg klappt es mit dem Nachwuchs nicht. Die Eheleute suchen einen Mediziner auf. Durch eine künstliche Befruchtung mit dem Sperma eines fremden Mannes geht der Wunsch schließlich in Erfüllung: Ein Baby ist unterwegs. Handelt es sich um Mann und Frau, ist die Elternfrage nach der Geburt ohne bürokratische Hürden geklärt. Bei einer gleichgeschlechtlichen Beziehung hingegen muss die Partnerin erst ein Führungs- und Gesundheitszeugnis abgeben, ein Lebenslauf schreiben, in dem sogar die Beziehung zu dem Baby dargestellt sein muss, und dem Jugendamt Einblick in die eigenen vier Wände geben. Kurz: Sie muss ein Adoptionsverfahren durchlaufen. Sogar dann noch einmal, wenn das Paar ein zweites Kind bekommt. „Das ist sehr belastend“, sagt eine Kemptenerin, der genau das erneut bevorsteht. „Und auch diskriminierend.“
Zwei Frauen aus Kempten berichten