Wie nun nachträglich bei der Polizeiinspektion Marktoberdorf angezeigt worden ist, wurde eine 63-jährige Frau bereits am vergangenen Freitag Opfer eines Betrugsversuchs am Telefon. Eine weibliche Anruferin gab sich dabei als Justizbeamtin aus und wollte der 63-Jährigen weismachen, dass gegen diese ein Vollstreckungsverfahren laufen würde.
Angeblich ging es um ein Vollstreckungsverfahren
Gegen eine Zahlung von 20.000 Euro könnte die Einstellung des Vollstreckungsverfahrens erwirkt werden, behauptete die Telefonbetrügerin. Die 63-Jährige aus Marktoberdorf durchschaute jedoch die Betrugsmasche und legte auf, ohne auf die finanziellen Forderungen einzugehen.
Beim sogenannten Callcenter-Betrug täuschen die Täter, die Banden aus dem Ausland angehören, Notlagen oder andere falsche Sachverhalte vor, um die Opfer zur Herausgabe von Geld zu veranlassen (wir berichteten mehrfach). 44 Versuche wurden der Marktoberdorfer Polizei allein im vergangenen Jahr 2020 gemeldet: 35-mal mit falschen Polizisten oder anderen „Amtsträgern“ wie falschen Microsoft- oder Bank-Mitarbeitern, acht vorgetäuschte Gewinnversprechen, ein falscher Enkel.
(Lesen Sie dazu auch: Mehr Straftaten in Marktoberdorf: Die Polizei warnt: Warum Senioren in Marktoberdorf besonders als Betrugsopfer gefährdet sind.)
Warum die Polizei dennoch ein ungutes Bauchgefühl hat
Häufig bleibt es laut Polizei dank der sensibilisierten Bevölkerung zwar bei dem Versuch. „Trotzdem haben wir ein ungutes Bauchgefühl“, sagt der Marktoberdorfer Polizeichef Helmut Maucher. Denn die Dunkelziffer bei solchen Delikten sei hoch, da Betrogene sich oft schämten, danach zur Polizei zu gehen.