Auf reges Interesse ist die Bürgerversammlung in Bidingen gestoßen. Bürgermeister Franz Martin servierte den Besucherinnen und Besuchern in der Turnhalle Information aus erster Hand.
Interesse gab es am neuen Baugebiet „Trindlweg“, Fragen wurden gestellt zu Quadratmeterpreis und Zeitplan. Um diese zu beantworten, sei es zu früh, sagte Martin, da jetzt erst der Plan entsteht. Der Baubeginn könnte 2026 sein. „Wir wollen aber bezahlbaren Grund anbieten und nach einem Punktekatalog vorgehen“. Auf eineinhalb Hektar sollen 16 Bauplätze für Einfamilienhäuser und ein Mehrfamilienhaus entstehen. Eine Bauleitplanung gibt es für ein kleines Baugebiet in Bernbach „Am Angerweg“ und für Weiler. „Alle Haushalte bekommen Glasfaser“, sagte Martin und erklärte die Kosten und Förderprogramme für die 100 Mbit/s. „Der Ausbau ist für 2026 oder 2027 denkbar“.
Kinder in Bidingen und Bernbach gut untergebracht
Ein weiteres Thema drehte sich um Flüchtlinge und Asylbewerber. „Die Lage ist deutlich angespannter“, sagte Martin. Hier müsse er erst Rücksprache mit dem Landratsamt halten.
Ein großes Thema sind für Martin die Kinderkrippe, der Kindergarten und die Schule. 60 Kinder bekommen von acht Erzieherinnen in Bidingen ihre optimale Betreuung, in Bernbach sind es seit Oktober 19 Kinder und drei Betreuerinnen. 89 Schüler besuchen in vier Klassen die Grundschule in Bidingen mit vier Lehrern und drei Fachlehrern.
Auch Baumbestattungen auf dem Friedhof nicht vergessen
Applaus gab es für das Engagement von Ehrenamtlichen beim Bau der Friedhofstoilette. Ebenso umgesetzt wurde das Projekt Stelenwand für eine Urnenbeisetzung. Ein Bürger riet, für eventuelle Baumbestattungen Flächen freizuhalten. „Noch hält sich der Aufwand in Grenzen“, sagte Martin, „wir werden die Urnenbeisetzungen weiterhin beobachten. Es ist genügend Platz da, es muss auch die Satzung geändert werden“.
Probleme mit einem Grundstück und einem Kastanienbaum gibt es am „Nahkauf“. „Wir müssen mit den Kindern immer einen kurzen Umweg auf die Straße machen“, beklagte ein Bürger. Autos stören am Kinderspielplatz, hier sollte ein Halte-/Parkverbot Abhilfe schaffen. Probleme sieht ein Bürger beim Bau des neuen Radweges. „Hier laufen die Trink- und Abwasserleitungen“. „Wir kommen mit dem Radweg nicht so tief“, sagte Martin.
Mit einer Bilderauswahl dokumentierte der Bürgermeister einige Straßen- und Wegebauten im Gemeindegebiet. Darunter auch einige, die durch den Starkregen im Sommer stark beschädigt wurden. Ein neues Projekt ist der geplante Radweg von Bidingen nach Bernbach (etwa 2026).
Der Schuldenstand in Bidingen sinkt: Trotzdem warnt der Bürgermeister
Ein anderes wichtiges Thema war für den Rathauschef der Haushalt. „Es geht kontinuierlich nach unten“, sagte Martin, „obwohl bergab nicht immer gut ist, aber hier schon“. Gemeint waren die kommunalen Schulden, die sinken. „Wir spüren die gute Entwicklung, es kommen aber viele Aufgaben auf uns zu“, dämpfte er mögliche Euphorie.
Mit dem Windindex 2023 informierte das Gemeindeoberhaupt über die Einspeisung ins Netz, über die starken Windmonate und über die Stromeinnahmen und -ausgaben. So betrage der Reingewinn aus den Windrädern rund 270.000 Euro, davon gehen 75 Prozent nach Bidingen und 25 Prozent nach Ingenried. Er wies zudem auf die Vorschrift einer Nachtkennzeichnung an den Windrädern hin, hier entstehen Kosten von 16.000 Euro. Für weitere vier Windräder nördlich von Königsried laufen derzeit die Bauleitplanungen. Doch es gibt die ersten Einwände seitens der Bundeswehr, die Gefahr für den Flugbetrieb und den Fallschirmabsprüngen sieht.
Außer Windkraft gibt es eine weitere natürliche Einnahmequelle in Bidingen
Eine weitere gute Einnahmequelle für die Gemeinde sind die fünf Photovoltaik-Anlagen. Für die geplanten Solarparks „Bernbach-Nord“ und „Ruderatsried Nord“ – jeweils sechs Hektar – erstellt die Gemeinde einen Kriterienkatalog, „damit auch die Bevölkerung zum Zug kommt“, sagte er. „Es ist alles in der Umsetzung“.
Zufrieden äußerten sich Martin und die Gemeinde über die Entwickeln des Lebensmittelmarktes, der vor knapp einem Jahr in Betrieb genommen wurde.
Eine Testphase von 30 Monaten läuft zur Zeit für die Rettungsstation im Haus der Familie Fischer in Ob. Martin informierte über die Renaturierung am Hühnerbach und am ehemaligen „Weiler Wehr“ sowie über die neue Geschwindigkeitsreduzierung (30 km/h) im Ort sowie über das neue Fahrzeug für die Kläranlage. Martin stellte die neuen Pächter der Sportgaststätte vor, blickte auf die Sanierung der Altlastendeponie in Bernbach und die Renovierung des Bernbacher Lagerstadels.
Er schloss mit einem großen Dankeschön an Gemeinderat, Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer. Zweiter Bürgermeister Martin Epp wiederum dankte dem Amtschef, der über die Sitzungen hinaus viel zum Wohle der Gemeinde leiste.
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