Die Leichtathleten und Leichtathletinnen des TSV Marktoberdorf nahmen die vergangenen Wochenenden an mehreren überregionalen Meisterschaften teil. Ungünstig und schade war die Terminkollision der bayerischen Meisterschaften in Regensburg und der süddeutschen Meisterschaften in Ulm für die Altersklassen U18/ U20 und Aktive. Einige Athleten mussten sich entscheiden, wo sie teilnehmen.
So weit muss Simon Bräuchle aus Marktoberdorf für den Titel springen
Bei der bayerischen Meisterschaft der U18, U20 und der Aktiven waren zwei Athletinnen und ein Athlet am Start. Dabei glänzte besonders Simon Bräuchle, der mit 41 Jahren schon bei Seniorenmeisterschaften unterwegs ist. Er profitierte zwar von der geringen Konkurrenz, jedoch waren seine Sprungleistungen im Weit- sowie Dreisprung glänzend. Mit 6,55 Metern im Weitsprung darf sich Bräuchle nun bayerischer Meister bei den Aktiven nennen – ein Titel, den sicher lange kein Aktivenathlet aus Marktoberdorf innehatte.
Einen Tag später beim Dreisprung bewies Bräuchle Nerven. Er katapultierte sich im sechsten, dem letzten Sprung auf 13,70 Meter und schob sich auf den nie erwarteten Bronzeplatz. Ein toller Erfolg für Simon Bräuchle und den TSV Marktoberdorf.
Mit nach Regensburg gereist war Carina Brugger, die ihre gute Form für eine neue Bestzeit nutzten wollte. Und das gelang, denn sie verbesserte sich über 100 Meter um mehr als ein Zehntel auf sehr gute 12,82 Sekunden. Bei der starken Konkurrenz war jedoch im Vorlauf Schluss. Felina Karg startete bei der U20 über die 400 Meter. Die Konkurrenz war ebenfalls sehr stark. Felina belegte Platz acht mit 63,11 Sekunden.
Was ein Stau auf der Autobahn A7 mit der Meisterschaft in der Leichtatheltik zu tun hat
Ein Tag später trat der TSV Marktoberdorf unter anderem mit zwei Staffeln, bei der weiblichen U18 und den Aktiven, bei den süddeutschen Meisterschaften an – vermeintlich günstig in Ulm gelegen. Die U18-Staffel mit Ella Ruß, Linda und Lena Rossmanith sowie Isabel Bormann stand wegen einer verspäteten Anreise aufgrund einer lang andauernden Vollsperrung auf der A7 nach minimalem Aufwärmprogramm sehr aufgeregt am Start. Wegen zweier nicht optimaler Wechsel konnte die Staffel nicht ganz ihr Potenzial abrufen und kam mit 51,13 Sekunden auf Platz neun von 17 Staffeln. Die Damenstaffel mit Carina Brugger, Leonie Bormann, Felina Karg und Johanna Mayer hatte etwas mehr Zeit für die Vorbereitung. Die Konkurrenz war sehr gut. Die Marktoberdorferinnen liefen nach guten Wechseln im Bereich ihrer Bestzeit auf Platz zwölf in 51,37 Sekunden.
Bei der süddeutschen Meisterschaft der U16 und U23 in Aichach schickte der TSV die beiden U16-Athletinnen Isabel Bormann und Lena Rossmanith ins Rennen. Lena Rossmanith (W15) startete über die 2000 Meter. Der Rennverlauf war sehr günstig, denn das Rennen wurde schnell, aber nicht zu schnell angegangen. Eine Gruppe von sechs Athletinnen, darunter Lena, lief die ersten Runden zusammen. Nach der Hälfte setzten sich drei Läuferinnen ab. Lena konnte zwar nicht mehr folgen, eine neue Bestzeit für sie war aber in Reichweite. Sie lief ein hervorragendes Rennen und kam mit einer um 15 Sekunden gesteigerten Bestzeit in 7:01 Minuten auf einem unerwarteten vierten Platz in Ziel.
Warum Leichtathlet Mile Sola bei der deutschen Meisterschaft in Paraleichtathlek Pech hat
Isabel startete über die 100 Meter. Jedoch kam sie nicht an ihre Bestzeit heran, es machten sich eine gerade überstandene Krankheit und der Start bei der Allgäuer Meisterschaft am Vortag bemerkbar. So kam Isabel nicht über den Vorlauf hinaus, sammelte aber Wettkampferfahrung auf süddeutscher Ebene mit Vereinen aus Leichtathletikhochburgen wie Sindelfingen, Frankfurt oder Mainz.
Paraleichtathlet Mile Sola nahm bei den deutschen Paraleichtathletik-Meisterschaften in Singen teil. Auf seine Lieblingsdisziplin, dem Diskuswurf, hatte sich Mile sorgfältig vorbereitet. Das Einwerfen gelang sehr gut, Mile hoffte auf große Weiten. Allerdings war der beste Wurf, geschätzte gute 40 Meter, knapp ungültig, sodass Sola mit einem Wurf über 34 Meter zufrieden sein musste. Er belegte hiermit Platz drei. Erstmals im Wettkampf trat Mile auch im Speerwerfen an. Dabei erzielte er trotz verbesserungsfähiger Technik überraschend Platz zwei.
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