Die Leiterin des Wundzentrums Allgäu, Dr. Michaela Knestele geht in den Ruhestand. Neue Chefärztin ist ihre langjährige Kollegin Carina Heckel. „Ich möchte den erfolgreichen Weg fortführen, den Dr. Knestele für diese Abteilung geebnet hat“, betont Heckel, die auf eine über zwanzigjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der bisherigen Chefärztin zurückblicken kann. „Ich habe die gemeinsame Zeit als sehr lehrreich und bereichernd empfunden.“
So sieht die neue Chefärztin Carina Heckel ihre Aufgabe
Als Assistenz-, Fach- und zuletzt als leitende Oberärztin sei Heckel bestens mit dem Wundzentrum Allgäu vertraut, heißt es in einer Pressemitteilung. Ihr Augenmerk liegt laut eigener Aussage auf der teamorientierten Wundversorgung, die für die Heilung unerlässlich ist. „Wunden sind nicht nur körperliche Verletzungen – sie betreffen immer auch den ganzen Menschen“, so Heckel. „Jeder Fall erfordert nicht nur fachliche Expertise, sondern auch Verständnis und das Einfühlungsvermögen für die Patientin oder den Patienten.“ Zentrale Bedeutung hat für sie die interdisziplinäre Therapie, etwa durch eine intensive Zusammenarbeit mit Hausärzten, den ambulanten Pflegediensten und Angehörigen sowie durch ein gut strukturiertes Entlassmanagement – damit die Patientinnen und Patienten auch nach der Krankenhausbehandlung die bestmögliche Unterstützung zu Hause erhalten, so die Mitteilung weiter.
Heckel sehe ihre neue Aufgabe als Chance, die erfolgreiche Arbeit ihrer Vorgängerin fortzusetzen und zugleich neue Akzente zu setzen. „Mein Ziel ist es, das Thema chronische Wunden noch stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und die hohe Qualität unserer Arbeit weiter bekannt zu machen“, so die Chefärztin abschließend.
Darum geht es bei der Behandlung von chronischen Wunden
Berlin, Hamburg, Duisburg, Kaufbeuren und früher das Modeon in Marktoberdorf - beim Blick auf die Kursorte der Weiterbildung für Wundexperten sticht die Wertachstadt als Exot heraus. Doch das Wundzentrum der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren hat sich einen Ruf im gesamten deutschsprachigen Raum erarbeitet. Die bisherige Chefärztin Dr. Michaela Knestele war eine gefragte Referentin auf Kongressen und führte seit Jahren für die Fachgesellschaft Initiative Chronische Wunden (ICW) Kurse zum Erwerb der Qualifikation als ärztlicher Wundexperte durch.
Chronisch Wunden sind Hautdefekte, die trotz Behandlung nicht zeitnah abheilen - der Richtwert beträgt sechs Wochen. Ursache sind Erkrankungen, die den Heilprozess hemmen, etwa Arterienverkalkung (Arteriosklerose), Krampfaderleiden (Varikose), Diabetes mit Durchblutungs- oder Nervenstörungen, Lymphödeme sowie Tumore. Das führe nicht nur zu körperlichen Beeinträchtigungen und Schmerzen, sondern schränke auch die Selbstständigkeit und das soziale Leben ein. Rund vier Millionen Menschen in Deutschland sind betroffen, vor allem ältere. Die Zahl werde mit dem demografischen Wandel also weiter steigen.
Michaela Knestele hat sich schon in Marktoberdorf einen guten Namen gemacht
Knestele gehörte zudem zu einer zehnköpfigen Expertenrunde aus ganz Deutschland, die den Lehrinhalt für dieses Curriculum für Ärzte festgelegt hat. Denn zu Beginn ihrer ärztlichen Laufbahn war das Verständnis von chronischen Wunden wenig ausgeprägt. „Seitdem hat sich viel geändert. Aber es wird nur besser, wenn man das Wissen zu denen bringt, die es in der Praxis anwenden“, sagt Knestele, die auch als Chefärztin am früheren Krankenhaus in Marktoberdorf arbeitete. Dazu komme die Freude, Wissen weiterzugeben: „Ich habe da wohl ein Gen in mir, denn ich komme aus einer Lehrerfamilie.“
Gelegenheit, Heckel und das gesamte Team des Wundzentrums Allgäu persönlich kennenzulernen, gibt es am Samstag, 15. Februar, von 12 bis 17 Uhr, am Tag der offenen Tür des Klinikums Kaufbeuren. Dort gibt die Wundambulanz Einblicke in ihre Räumlichkeiten und stellt ihr Behandlungsspektrum vor. (pm)
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