Die Jahresversammlung der FSG Obergünzburg stand unter einem besonderen Vorzeichen. Aus gesundheitlichen Gründen musste Schützenmeister Max Schwarzer nach 21 Jahren dieses Amt abgeben. Er übergab seinem Nachfolger Manfred Weibeler alle Schlüssel zum Schützenheim. Weibelers erste Amtshandlung war, Schwarzer im Namen des Vorstands zum Ehrenschützenmeister zu ernennen.
„Ich wurde 1999 gewählt, also im letzten Jahrtausend. Unsere Währung war die Deutsche Mark und man durfte überall rauchen. Unsere Generalversammlung fand im damals neuen Schützenheim statt, wir mussten während der Sitzung mehrmals lüften, damit wir unsere Tischnachbarn noch erkennen konnten“, erinnerte sich Schwarzer mit einem Schmunzeln. Damals hatte der Verein 96 Mitglieder, heute genau 250.
Trotz hoher Verbindlichkeiten entschloss sich die FSG, eine Bogenhalle anzubauen. Damals lasteten über 500 000 Euro an Verbindlichkeiten auf dem Verein, heute 15 000.
Das Jahr 2001 brachte mehrere Ereignisse: das 475-jährige Bestehen, die Restaurierung der Vereinsfahne und die Begründung der Partnerschaft mit den Schweizer Schützenfreunden aus Wetzikon.
Heute trainieren über 20 Vereine in den FSG-Anlagen. Eine Jagdschule nutzt die Räume und Schießbahnen, drei Büchsenmacher justieren ihre Gewehre und alle zwei Jahre rückt die Verkehrspolizei ein, um an den Langwaffen zu trainieren. Die Einnahmen wurden für den Erhalt der Anlage verwendet – sie musste aufgrund von Sicherheitsmängeln erst vor Kurzem nachgebessert werden. Dank der Einnahmen hielt sich die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge in Grenzen.
Außer den Mitgliedern und der Marktgemeinde dankte Schwarzer besonders seiner Frau Brigitte.
Dr. Jörg Gabler, der Ehrenvorsitzende der FSG, betonte, dass der Baustoff des Traditionsvereines schon immer Harmonie gewesen sei. Da gebühre Max Schwarzer ein besonderes Lob, weil es ihm immer gelungen sei, sich an diesem Prinzip zu orientieren. Immerhin habe es in den vergangenen 48 Jahren nur drei Schützenmeister gegeben. Gauschützenmeister Stephan Gabler brachte es auf den Punkt: „Zur FSG zu fahren, heißt für mich, zu Hause anzukommen.“
Bürgermeister Lars Leveringhaus betonte die immer gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und FSG, besonders mit Max Schwarzer. Auch er unterstrich die Bedeutung des Vereines für die Marktgemeinde.
Schatzmeister Stefan Hiltensberger berichtete über die finanzielle Situation der FSG. Wegen erheblicher Ausgaben, um die Schießanlage auf den neuesten Stand zu bringen, kamen unvorhersehbare Kosten auf den Verein zu. Deshalb wurde das Ziel, die Restschuld am Ende des Berichtsjahres beglichen zu haben, nicht erreicht.
Sportleiter Manfred Weibeler zählte die Schießen im Verein auf, erinnerte an den Gewinn der Festscheibe beim Freischießen durch Max Leichtle, berichtete von den vereinsinternen Schießen und der Königsehrung.
Bei den weiterführenden Meisterschaften wuchs die Teilnahme beträchtlich. Waren es 2017 bei der Gaumeisterschaft Kurzwaffe noch 44 Starts, waren es 2019 schon 106 und heuer sind es voraussichtlich 128 Starts. Dieser Wettbewerb findet zum siebten Mal in Obergünzburg statt. Die FSG selbst brachte es in 17 Kurzwaffendisziplinen auf sieben Gaumeister, bei den Mannschaftswertungen auf drei von acht Titeln. Bei den elf Starts zur „Schwäbischen“ erzielte Johann Zettler Silber, die Mannschaft Gold.
Die Langwaffenschützen traten in 16 Disziplinen an. Uwe Sitzmann wurde in der Kleinkaliber 100 Meter Auflage schwäbischer Meister. Die Mannschaft holte im KK liegend den Titel. Elf FSG-Schützen fuhren zur „Bayerischen“, Bernd Ringel sogar zur „Deutschen“ und wurde Zwölfter. Verena Bickel wurde 2019 auch Gauschützenkönigin.
Protokollführer Martin Otto gab einen Überblick über die Tätigkeiten des Vorstands. Verena Bickel berichtete von der Bogenabteilung. Vor allem drängten die jungen Schützen nach, während ältere Jugendliche den Bogensport häufig wieder aufgeben. Auch Gaumeisterschaft und Ligaschießen fanden statt – ohne Teilnehmer der FSG.
Alois Böckler, Leiter der Böllerschützen, berichtete von den 13 Auftritten zu diversen Anlässen.
Werner Panse konnte es sich nicht verkneifen, mit dem Entlasten des Vorstands und dem Entlassen aus dem Vorstand zu jonglieren. Bei Max Schwarzer gälte schließlich beides. Er bedankte sich sowohl bei Birgit Schwarzer als auch beim scheidenden Schützenmeister mit jeweils einem passenden Buch.
Bei den Wahlen übertrugen die Mitglieder Manfred Weibeler das Schützenmeisteramt. Das Sportleiteramt übernahm Manfred Otto, der bisherige Protokollführer, während Lukas Maximilian Springer nun Schriftführer ist.