Genau ein Jahr ist es her, dass der Film „Der Forggensee - ein neuer See im alten Bett“ Premiere feierte. Was damals noch niemand ahnte: Der Heimatfilm von Thomas Häring und Hubert Jäger sollte sich als Kassenschlager entpuppen. Die beiden Filmer füllen nach wie vor die Kinosäle in der Region und darüber hinaus. Tausende haben den Film bereits gesehen. Zum einjährigen Bestehen startet der Film nun in die vierte und zunächst letzte Staffel. Besucherinnen und Besucher haben am Freitag, 25. April, sowie am Samstag, 26. April, ein letztes Mal die Chance, den Forggensee-Film in der Filmburg Marktoberdorf zu sehen.
Marktoberdorfer Heimatfilm feierte 2024 Premiere
Thomas Häring selbst bezeichnet den Film als „Symbiose aus Poesie und Dokumentation“. Der Forggensee wird zum Subjekt und erzählt in der Ich-Form von seiner Geschichte, die nicht erst mit der Aufstauung des Sees vor genau 70 Jahren begann. Ab März 1954 wurde der Forggensee aufgestaut. Gebaut wurde er ursprünglich aus zwei Gründen: Er sollte vor Hochwasser schützen und regenerative Energie liefern. 1954 war das Kraftwerk Uniper von großer Bedeutung, insbesondere da Mitte der 1950er-Jahre der Energiebedarf drastisch stieg.

Pläne für einen großen Lechspeicher gab es schon seit 1898. 1950 wurde das Projekt Wirklichkeit. Nach nur vier Jahren Bauzeit war das Jahrhundertprojekt fertiggestellt. Häring durfte vor Kurzem mit seiner Kamera selbst den vollständig entleerten Druckstollen mit 340 Meter Länge und einem Durchmesser von 8,35 Meter erkunden. Die Zahlen lassen die Dimensionen erahnen. „Ich war sprachlos von der Meisterleistung der Ingenieure und Bauarbeiter in den 50er-Jahren“, sagt Häring.
Marktoberdorfer sammelte Unmengen an Material
Die Energiegewinnung ist die eine Seite der Geschichte. Die andere Seite ist, dass für den Bau des Stausees ganze Höfe und Häuser versinken mussten. Die Dörfer Deutenhausen und Forggen wurden überflutet. Menschen verloren ihre Heimat. Auch Häring hatte davon bereits gehört. „Ich habe einen Freund, dessen Vater in Deutenhausen gelebt hat.“ Häring interviewte den Vater seines Freundes und versuchte, weitere Zeitzeugen aufzutreiben. Er filmte, fotografierte und dokumentierte. Er sammelte Unmengen an Material. Dann ruhte das Projekt für eine Weile. 2018 lernte er Hubert Jäger kennen, einen Reprofotografen aus Isny. Dieser sichtete Härings Material. „Wir müssen etwas draus machen“, sagte Jäger.
Das Ergebnis ist nun nochmals am Freitag, 25. April, um 20 Uhr und am Samstag, 26. April, um 17 und nochmals um 20 Uhr in der Filmburg zu sehen. Bitte unter info@filmburg.de reservieren.
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