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Marktoberdorf
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Feuer zerstörte fast ganz Bernbeuren: Jubiläum der Pfarrkirche und spannende Ausstellung zur Geschichte

Unheil vor 300 Jahren

Brennendes Schmalz vernichtet fast ganz Bernbeuren - auch die Kirche

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    Bernbeurer feiert das 300-jährige Bestehen seiner Pfarrkirche St. Nikolaus (hier eine Aufnahme um 1930). Der Vorgängerbau fiel einem verheerenden Dorfbrand zum Opfer.
    Bernbeurer feiert das 300-jährige Bestehen seiner Pfarrkirche St. Nikolaus (hier eine Aufnahme um 1930). Der Vorgängerbau fiel einem verheerenden Dorfbrand zum Opfer. Foto: Auerbergmuseum

    Ein ganz besonderes Jubiläum wird in der Gemeinde Bernbeuren gefeiert: Die Pfarrkirche besteht seit 300 Jahren. Rund ums Fest gibt es eine Ausstellung und einen Vortrag. Darüber hinaus werden die Sieger eines Malwettbewerbs gekürt.

    Passend zum Kirchengeburtstag hat der Museumsverein Bernbeuren eine Ausstellung konzipiert. Sie wird am Samstag, 20. September, um 14 Uhr eröffnet. Vorgestellt werden dabei auch die Arbeiten großer und kleiner Künstler, die sich mit der Pfarrkirche beschäftigt haben. Der Sieger darf sich über eine persönliche Führung durch das Auerbergmuseum oder die Kirche freuen, anschließend gibt es in der gemütlichen Honeleshof-Stube im Museum Kaffee und Kuchen. Am Samstag, 4. Oktober, ab 20 Uhr wird es im Museum noch einen Filmabend über die Kirchenglocken, Kirchenrenovierung und mehr geben.

    Johann Georg Fischer baute die Kirche in Bernbeuren - und nicht nur sie

    Beide Veranstaltungen gehören zu dem großen Fest, das die Pfarrgemeinde mit dem Dorf dann am Sonntag, 19. Oktober, feiert. Nötig wurde der Neubau einer Kirche nach einem verheerenden Brand im Jahr 1720. Fast das ganze Dorf wurde ein Opfer der Flammen, viele Bewohner waren obdachlos. Auch die Kirche brannte bis auf die Grundmauern nieder. Auslöser des Feuers war der Überlieferung zufolge ein Fass mit Schmalz. Das lief auf der Feuerstelle im damaligen Gasthaus über. Das Fett verbreitete sich explosionsartig, floss brennend dahin und entzündete alles, was sich in der Nähe befand. Schnell griffen die Flammen auf umliegende Häuser, auf den Pfarrhof und eben die Kirche über.

    In der eilends sanierten Marienkapelle wurden wieder die ersten Gottesdienste gefeiert. Doch dies war ein Notbehelf. Die Bernbeurer wollten wieder eine Kirche. Dafür holten sie den Neffen des berühmten Füssener Baumeisters Johann Jakob Herkomer, Johann Georg Fischer. Der bekannte Steinmetz hatte mit dem Bau des heutigen Innsbrucker Doms seinen Durchbruch als Architekt geschafft. Nun sollte es also im Stil des Barock die Bernbeurer Kirche sein. Später folgten unter anderem Schloss und Pfarrkirche St. Martin in Marktoberdorf, Kirchen und Kapellen in Bidingen, Bertoldshofen, Steingaden, Rückholz und Sulzschneid.

    Auerbergmuseum und Pfarrgemeinde freuen sich auf das Kirchenjubiläum

    Geweiht ist das Bernbeurer Gotteshaus dem heiligen Nikolaus. 1723 wurde es erbaut, 1755 vom Rokokomaler Franz X. Bernhard aus Eggenthal ausgemalt. Schwerpunkt der Ausstellung im Auerbergmuseum sind die Künstler aus Bernbeuren, die an der Gestaltung der Kirche mitgewirkt haben. Darüber hinaus sind historische Dokumente und Gegenstände zu sehen, die die künstlerische Schaffenskraft der Zeit vor allem nach dem Dorfbrand verdeutlichen.

    Die Ausstellung hat bis 26. Oktober jeweils Samstag, Sonntag und Feiertag von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Am Festsonntag, 19. Oktober, ist von 13 bis 17 Uhr offen.

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