Es wäre eine „ganz normale“ Einsatzstatistik der Stadtfeuerwehr ohne die zunehmenden Unwetter-Ereignisse. Der erste Alarm 2024 ging bereits am 1. Januar um 0.30 Uhr los und betraf dann sogar die eigene Wache, als offensichtlich vorsätzlich Silvesterraketen das Sektionaltor trafen. Drei Großbrände in Geisenried, Bertoldshofen und Ebenhofen wurden gemeinsam mit den umliegenden Ortsfeuerwehren bekämpft. Die Unwetter im Juni und Juli forderten die Einsatzkräfte bis an ihre Leistungsgrenzen.
Neben vielen Einsätzen mit vollgelaufenen Kellern im Stadtgebiet und den Ortsteilen wurde zusätzlich ein Trupp nach Obergünzburg entsandt. Im Rahmen des vom Landkreis aufgestellten Hilfskontingents wurde zudem in das vom Hochwasser besonders betroffenen Babenhausen Hilfe ins Unterallgäu geschickt.
Hochwasser im Juni und Juli fordert die Marktoberdorfer Feuerwehr
Besonders prägend waren mehrere schwere Verkehrsunfälle auf der B12 und B16 sowie ein Unfall mit Pkw am Bahnübergang in Leuterschach. Dazu kommen neben vielen anderen Einsätzen noch einige Kleinbrände, Türöffnungen und Tierrettungen. Insgesamt haben die über 100 Kameradinnen und Kameraden in 480 Einsätzen rund 2800 freiwillige Stunden geleistet.

Hinzu kommen noch viele Übungseinheiten, Lehrgänge an der Feuerwehrschule und Leistungsprüfungen. Was im Ernstfall bei E-Fahrzeugen zu beachten ist, war Inhalt einer Schulung bei Auto Singer. Um das Gefahrenpotenzial bei Unfällen mit Landmaschinen besser einzuschätzen, ließen sich die Wehrleute bei Landtechnik Singer darüber unterrichten. Eine großangelegte Objektübung am Modeon wurde durchgeführt, außerdem 24 Sicherheitswachen bei kulturellen Veranstaltungen und Absperrdienste für verschiedene Anlässe geleistet.
Feuerwehr beim Gaudiwurm im Einsatz: Das ist ihre Aufgabe bei der Großveranstaltung
Trotz Terminüberschneidung mit der CSU-Jahresversammlung entschied sich Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell, den Feuerwehrleuten seine Wertschätzung zu zeigen. Er überbrachte den Dank aus Babenhausen für die Unterstützung beim dramatischen Hochwasser im Juni, das die Einsatzkräfte teilweise bis zur Erschöpfung forderte. Sorgen bereiten ihm die vielen Fehlalarme der Brandmeldeanlagen, die das Ehrenamt unnötig strapazieren.
Für Großveranstaltungen, wie beispielsweise der Gaudiwurm mit über 40.000 Zuschauern, ist nach den Vorkommnissen in der jüngeren Vergangenheit die bisherige heile Welt vorbei, betonte Hell. Das stelle die Absperrdienste vor gänzlich neue Herausforderungen. „Aber in einer so verrückten Zeit tut es gut, solche Leute zu haben“, so der Bürgermeister. Das Geld sei bei den Feuerwehren gut angelegt und die Stadt hat für die nächsten Jahre rund 12 Millionen Euro dafür vorgesehen, darunter fällt auch die Sanierung der Marktoberdorfer Wache.
Feuerwehr Marktoberdorf: Wechsel bei den Ausbildern
Kreisbrandinspektor Andreas Wirtz gab die Anerkennung des Kreisfeuerwehrverbandes weiter: „Die Bereitschaft 24/365 in Stunden umgerechnet, ist unbezahlbar, Ihr seid der Anker der Gesellschaft“.
Aus der Sicht des Vereines blickte Vorsitzender Johannes Schmid zurück. Man beteiligte sich bei der Floriansmesse in Ruderatshofen und dem 150-jährigen Jubiläum in Wald. Der Ausflug führte nach Südtirol mit Besichtigung des Brenner-Basistunnels. Der Glühweinausschank am Weihnachtsmarkt und der Pilswagen beim Gaudiwurm tun der Vereinskasse gut. Leider fiel die Grillaktion beim Toy Run dem Dauerregen zum Opfer. Für den Feuerwehrball wünscht sich Schmid künftig mehr Besucher. Am Pfingstmontag wird die Partnerstadt Waldmünchen besucht. Sein Dank galt allen Freiwilligen für ihre Arbeit, auch am 20. September wird für die Ausrichtung des Blaulichttages viel „Manpower“ benötigt werden.
Zurzeit befinden sich 32 Jugendliche in der Feuerwehr-Ausbildung, berichtete der neue Jugendleiter Tobias Schmid. Er ist Nachfolger von Kim Schulze, der nach 13 Jahren erfolgreicher Jugendarbeit sein Amt zur Verfügung stellte.
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