An Mariä Lichtmess endet die Weihnachtszeit und begann in früherer Zeit das Bauernjahr. Der 2. Februar war aber auch bis 1912 ein kirchlicher Feiertag, an dem die Mägde und Knechte auf den Bauernhöfen ihren Jahreslohn erhielten und ein paar Tage zum „Schlenkeln“ frei bekamen. Die Dienstboten waren im weiteren Sinne eine ständig im Haushalt wohnende, angestellte Hilfskraft für Arbeiten. Die wenigen Schlenkeltage waren aber auch zugleich auf den Bauernhöfen die einzigen freien Tage, an denen sie vielleicht ihre Verwandtschaft besuchten und mit dem kargen Lohn vielleicht sogar ein neues „Häs“, also neue Anziehsachen kauften. Urlaub im heutigen Sinne gab es damals nicht.
Litmess in Obergünzburg