Wo es vor fünf oder zehn Jahren noch schwierig war, mit seinem E-Auto eine geeignete Ladestation zu finden, wird es seit geraumer Zeit immer einfacher. Die Ladeinfrastruktur wird stetig ausgebaut. Allerdings passiert das meist an Orten, die sich für den Ladesäulenbetreiber auch rechnen, denn eine Ladesäule kostet nicht nur einmalig etwas, sondern auch im laufenden Betrieb.
Während in den Städten vieles schon gut funktioniert, bleiben die Tankmöglichkeiten im ländlichen Raum immer noch oft stromlos. Der Marktoberdorfer Stadtrat hat deshalb im Jahr 2023 beschlossen, die Ortsteile, die bisher noch keine Ladeinfrastruktur haben, mit einfachen Ladesäulen auszustatten, wie es in einer Pressemitteilung des Stadtmarketings heißt.
Geisenried: Carsharing und E-Ladesäule erweitern das Mobilitätsangebot
In Geisenried gibt es demnach nun eine Sondersituation: Denn der örtliche Carsharing-Verein möchte sein Angebot ebenfalls ausbauen. Er existiert bereits seit 2013. Sein Ziel ist es, durch das Teilen des Autos den Verkehr zu reduzieren und Menschen eine Alternative zum eigenen Auto zu bieten. Mittlerweile gehören elf Fahrzeuge zum Pool des Vereins, davon sind sechs elektrisch angetrieben. Die neueste Anschaffung, ein vollelektrischer Wagen der chinesischen Marke MG, steht jetzt in Geisenried. Hier erhofft man sich einen guten Zuspruch und eine hohe Auslastung.
Zu finden ist das Auto an der neu errichteten Ladesäule an der Mehrzweckhalle am Kirchwegäcker 25. „Ein tolles Angebot und sehr gute Ergänzung zu den bisherigen Mobilitätsangeboten“, sagt Erster Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell. Die Einwohner und Besucher der Ortsteile hätten nun die Möglichkeit, ihr E-Auto zu laden und am Angebot des Carsharing teilzunehmen.
Geisenrieder Carsharing-Verein kann sein Angebot erweitern
All das wäre laut Stadtverwaltung nicht ohne die Vereinigten Wertach-Elektrizitätswerke (VWEW-energie) möglich gewesen. Der lokale Stromanbieter ist Mitinitiator und Förderer des Carsharing-Vereins. Gleichzeitig betreibt die VWEW-energie die Ladesäule in Geisenried.
Durch das Gemeinschaftsprojekt von Stadt, Verein und Stromanbieter konnte nun eine elektrische Ladeinfrastruktur geschaffen werden, „die auch im ländlichen Raum der Öffentlichkeit zugänglich ist, der Carsharing-Verein kann sein Angebot erweitern und die Betriebskosten sind gesichert“, schreibt die Stadt.
Auch in Bertoldshofen gibt es seit Ende 2024 eine Ladesäule
Eine weitere Ladesäule – allerdings erst einmal ohne Carsharing – wurde bereits in Bertoldshofen an der Schongauer Straße Ecke Glockenweg gleich neben dem Königswirt in Betrieb genommen. Bereits seit Ende 2024 können die Bewohner und Besucher ihr E-Auto dort laden. Der Ortsteil Sulzschneid soll im Laufe des Jahres seine Ladesäule bekommen.
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