Bauland ist teuer, der Zins für ein Darlehen hoch: Eine junge Familie hat da kaum eine Chance, zu Eigentum zu kommen. Außer: Das Elternhaus lässt sich erweitern, umbauen, aufstocken. Welche Möglichkeiten es dazu gibt, zeigen die Bau- und Energietage Ostallgäu im Modeon in Marktoberdorf auf. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Schutz von Häusern bei Starkregen.
Die Messe gilt als Erfolgsmodell. Das Energie- und Umweltzentrum Allgäu (Eza) in Kempten, der Landkreis Ostallgäu und die Stadt Marktoberdorf ziehen dazu an einem Strang – und das zum inzwischen zehnten Mal. Als „immer wieder erfolgreich“ beschreibt Landrätin Maria-Rita Zinnecker sie. Das liege nicht nur am kostenfreien Eintritt, sondern vor allem an der geballten Fachkompetenz. „Bei der Suche im Internet bin ich allein. Hier aber kann ich vor Ort die Handwerker direkt ansprechen und mir Rat holen“, sagt sie.
Wieder mehr Aussteller bei Bau- und Energietagen in Marktoberdorf
Und die sind bereit für neue Aufträge. Mit 35 Betrieben und Anbietern ist die Zahl der Aussteller erneut gestiegen. Die Messe ist damit laut Eza-Geschäftsführer Martin Sambale fast ausgebucht. „Wir sind sehr zufrieden“. Das sollen auch die Besucher sagen, wenn sie das Modeon am besten mit einer Lösung für ihr Anliegen verlassen.

Marktoberdorfs Dritter Bürgermeister Michael Eichinger macht deutlich, wie viel Baugrund innerhalb der Stadt ungenutzt schlummert. Als Beispiel nennt er das Gewend, eine vor rund 40 Jahren entstandene Siedlung. Damals wurden die Grundstücke großzügig mit viel Grün ums Haus geplant. Heute, sagt er, sei das nicht mehr zeitgemäß. Die Stadt unterstütze es, wenn etwa die nächste Generation dort bauen wolle.
Worauf der Landkreis Ostallgäu bei Baugenehmigungen verstärkt achtet
Dieses Denken ziehe sich inzwischen durch den ganzen Landkreis, sagt die Landrätin. Nachverdichtung statt Ausweisung neuer Baugrundstücke sollte die Maxime sein. Die hohen Preise schreckten derzeit selbst Investoren ab, die ihr Geld bis vor ein paar Jahren in Häuser steckten und sie dann vermieteten. Diese Wohnungen fehlten nun Jüngeren, Alleinstehenden und auch Senioren auf dem Markt.
Ein anderes, „hochaktuelles Thema“ ist der Schutz der eigenen vier Wände vor Starkregen. „Die Folgen können in Zukunft auch diejenigen erreichen, die sich bisher sicher fühlten“, sagt Sambale. So wird bei den Bau- und Energietagen das Angebot „Check dein Risiko“ erstmals vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein bayernweites Pilotprojekt, bei dem Eza, Verbraucherzentrale und Landkreis eine führende Rolle einnehmen. Dazu kommt unter anderem extra ein spezielles Infomobil angerollt. Es biete „Hochwasserschutz zum Anfassen“, sagt Zinnecker. Sie verweist zudem auf die Klimaservicestelle im Landratsamt, die ebenso zur Risikovorsorge aufklärt.
Auch um die Klassiker geht es bei der Fachmesse im Modeon in Marktoberdorf
Ergänzend geht es laut Sambale bei der Messe auch um den Klassiker: das Einsparen von Energie. Das reicht bis zur Nutzung von Wärmepumpen und Solarenergie in Altbauten. „Lohnt sich“, sagt er. Hinzu kommen zahlreiche Vorträge. Die Messe biete somit ein umfassendes Komplettpaket. Für Sambale sei gerade jetzt ein guter Zeitpunkt, Projekte anzugehen und schon auf der Messe mit Handwerkern über Aufträge für das nächste Jahr zu sprechen.
Für die kleinen Besucher gibt es ein eigenes Kinderprogramm, organisiert von der Initiative Nachhaltiges Marktoberdorf.
Die Bau- und Energietage sind am 18. und 19. Oktober jeweils von 9.30 bis 17 Uhr.
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